Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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ein Volk war und ist, dass als Sinnbild einer Kultur auf die Welt kommt und lebt, um
zu arbeiten.
Dagegen lernte ich viele andere Völker kennen, die arbeiten, weil sie leben müssen,
und wenn sie ohne zu arbeiten von Almosen leben könnten, wäre es ihnen wohl noch
lieber. Die Deutschen haben ein großes Pflichtbewusstsein, sind ehrlich, naiv, friedlich
und ernsthaft. Sie sagen gerne: »Leben und leben lassen«, was den Kolonialländern
nicht in den Kopf ging.
Der Ruf, ein autoritäres und aggressives Volk zu sein, ist geschichtlich unbegründet,
weswegen ich die Meinungen einiger Gelehrter zitieren werde. Der englische
Historiker Frederick William Maitland (1850-1906) meint: »Die Deutschen sind
sentimentale Wesen, die sich mit Musik, Zigaretten und Kaffee amüsieren.« Auch die
französische Schriftstellerin Madame de Staël (1766-1817) hatte eine gute Meinung
von den Deutschen, ganz im Gegensatz zu der, welche die Alliierten der zwei
Weltkriege hatten. Ihr zufolge sind die Deutschen »ein Volk von Schriftstellern,
Dichtern, Musikern, Gelehrten und Forschern. Sie sind eine nicht besonders praktisch
veranlagte Rasse, aber auch nicht chauvinistisch. Sie haben keinen Drang zum Krieg
wie andere Völker.« Es ist wohl bekannt, dass der Deutsche ganz und gar dagegen ist,
einem anderen etwas wegzunehmen. Er hält das für einen barbarischen Akt von
Leuten geringer Kultur. Daher hat sich, wie ich sicher weiß, mitten im Krieg und in
Zeiten großer Not keiner etwas fremdes angeeignet, wenn es auch im Freien
herumstand.
Hinsichtlich der Kriege fragt sich Madame de Staël, ob nicht vielleicht Frankreich für
die europäische Katastrophe im 19. Jahrhundert verantwortlich sei. Dem britischen
Historiker Russell Grinfeld zufolge, hat in der Zeit von Waterloo bis Sarajevo England
10, Russland 1, Deutschland 3 (das war aber Preußen und nicht das bereits vereinte
Deutschland), das österreichisch-ungarische Reich 3 und Frankreich 5 Kriege
begonnen.
Alle beschuldigen Deutschland wegen des Zweiten Weltkriegs, aber wenige erkennen
an, dass er eine tragische und wohl unvermeidliche Folge des Ersten Großen Krieges
war. Alle sagten, dass nur Deutschland sich auf den Krieg vorbereitete, während
England und Frankreich angeblich schliefen. Das ist nicht wahr. Denn zwei Jahre vor
dem Krieg erklärte Churchill, dass von allen Seiten Geld für die Verteidigung
Großbritanniens gesammelt werde.
Im Jahre 1939 war Deutschland nicht für einen so langen Krieg vorbereitet. Die
Ereignisse zeigen, dass sich die Nazis erst für das Jahr 1943 (Goebbels’
Sportpalastrede: »Wollt Ihr den totalen Krieg?«) auf einen unvermeidlichen Krieg
vorbereiteten, aber der Fatalismus und der irrsinnige Führer beschleunigten ihn. Die
Franzosen waren viel besser auf einen Krieg vorbereitet. Sie hatten sogar die
ungeheure Maginot-Linie erbaut, hatten aber weder gute Befehlshaber noch Strategen.
Die Deutschen waren zunächst nur auf einen Blitzkrieg von zwei Monaten vorbereitet.
DIE GRAUSAMEN TAKTIKEN FÜR BOMBENANGRIFFE
Spätestens seit der russischen Gegenoffensive im Dezember 1941 vor Moskau
brauchten die Nazis angesichts der großen Schwierigkeiten ihre ganze Luftwaffe und
ihre ganze Streitmacht. Hierauf bemächtigten sich die Alliierten der Lüfte und konnten
Tausende »Superfortress«-Bomber mit Tausenden Tonnen von Zerstörungs- und
Brandbomben über Deutschland ausklinken. Da es an Flugzeugen fehlte, erfanden
deutsche Wissenschaftler die Rakete. Ein erster Schritt war die Entwicklung der V1,