Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas
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vielleicht so großes Interesse daran, ihr Hinterteil darzubiet<strong>en</strong>, weil es das einzige ist,<br />
was sie zu biet<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>? Wohin soll das führ<strong>en</strong>? Diese Eig<strong>en</strong>art<strong>en</strong> sollt<strong>en</strong> für<br />
gesellschafts- und moralzerrütt<strong>en</strong>d erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n Zeit<strong>en</strong>, in <strong>de</strong>n<strong>en</strong> wir leb<strong>en</strong>, sind die Reich<strong>en</strong> damit beschäftigt, das zu rett<strong>en</strong>,<br />
was sie hab<strong>en</strong>, die Arm<strong>en</strong> mit <strong>de</strong>m Überleb<strong>en</strong> und die Regier<strong>en</strong><strong>de</strong>n damit, sich an <strong>de</strong>r<br />
Macht zu halt<strong>en</strong>. Die Politiker hingeg<strong>en</strong> sorg<strong>en</strong> sich darum, wie sie weiter nach ob<strong>en</strong><br />
komm<strong>en</strong>, auf <strong>de</strong>r Karriereleiter hochklettern und sich die Tasch<strong>en</strong> füll<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> und<br />
kümmern sich dabei nicht um die Moral, solange sie jemand wählt.<br />
Die Freiheit ist zum Schutzschild für jedwe<strong>de</strong> schändliche Absicht o<strong>de</strong>r Tat gewor<strong>de</strong>n.<br />
Geht die »westliche Zivilisation« etwa auf ihre eig<strong>en</strong>e Zerstörung zu? Vielleicht<br />
müss<strong>en</strong> wir <strong>de</strong>n Blick zurück auf die alt<strong>en</strong> Philosoph<strong>en</strong> wie Konfuzius w<strong>en</strong><strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />
sagte: »Wer nur für sich selbst lebt, ist es nicht wert zu leb<strong>en</strong>.«<br />
Aufgrund meiner lang<strong>en</strong> Erfahrung kann ich versichern, dass <strong>de</strong>r M<strong>en</strong>sch, abgeseh<strong>en</strong><br />
von seinem Exist<strong>en</strong>zkampf, immer von Liebe und Schmerz begleitet ist. Um <strong>de</strong>n<br />
Schmerz zu min<strong>de</strong>rn, ist es unerlässlich, die Liebe anzureg<strong>en</strong>, vor allem für die<br />
Familie, die Kin<strong>de</strong>r, die Mitm<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> und Gott. Das ist mein Bemüh<strong>en</strong> und ich bete<br />
dafür, dass man sich immer erinnern möge, dass es nicht Heiligeres als das Zuhause<br />
gibt, und man daher darum kämpf<strong>en</strong> muss, es als Quell <strong>de</strong>s Leb<strong>en</strong>s und <strong>de</strong>s Glücks zu<br />
bewahr<strong>en</strong>.<br />
NORDAMERIKANER ODER YANKEES UND BANKIERS?<br />
Als junger Mann hörte ich diese Begriffe und verwechselte sie. Ich konnte nicht<br />
zwisch<strong>en</strong> <strong>de</strong>m nordamerikanisch<strong>en</strong> Volk und <strong>de</strong>m Begriff »Yankee« unterschei<strong>de</strong>n (als<br />
sei es dasselbe). Etwas ähnliches passierte mir beim <strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Volk und <strong>de</strong>n Nazis.<br />
Aber später begriff ich, dass eine Sache nichts mit <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> zu tun hatte.<br />
Als erste Überlegung kommt mir jedoch in <strong>de</strong>n Sinn, dass die Welt heute an<strong>de</strong>rs<br />
ausseh<strong>en</strong> wür<strong>de</strong>, w<strong>en</strong>n die neu<strong>en</strong> Yankees so human und so gerecht bei <strong>de</strong>n<br />
Geschäft<strong>en</strong> wär<strong>en</strong>, wie sie sich gerne zeig<strong>en</strong>. Aber dazu muss man klar zwisch<strong>en</strong> <strong>de</strong>m<br />
groß<strong>en</strong>, aus viel<strong>en</strong> Nationalität<strong>en</strong> besteh<strong>en</strong><strong>de</strong>n amerikanisch<strong>en</strong> Volk und <strong>de</strong>m Yankee-<br />
Typ unterschei<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n man gut g<strong>en</strong>ährt, dick, mit run<strong>de</strong>m Bauch und einer breit<strong>en</strong>,<br />
von <strong>de</strong>r ein<strong>en</strong> zur an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> West<strong>en</strong>tasche häng<strong>en</strong><strong>de</strong>n gol<strong>de</strong>n<strong>en</strong> Uhrkette in <strong>de</strong>n<br />
Zeitung<strong>en</strong> und im Kino sah. Als ich daher ein<strong>en</strong> Artikel in <strong>de</strong>r Tageszeitung Ámbito<br />
Financiero (Finanzbereich) vom 6. Oktober 1998 mit einem 1824 gemalt<strong>en</strong> Bild <strong>de</strong>s<br />
berühmt<strong>en</strong> Bankiers Mayer Amschel Rothschild las, lebte meine Erinnerung wie<strong>de</strong>r<br />
auf. »Der Name Rothschild stammt vom rot<strong>en</strong> Wapp<strong>en</strong>, das seine Familie an <strong>de</strong>r Tür<br />
ihres Hauses im Frankfurter Ghetto häng<strong>en</strong> hatte«.<br />
Obwohl ich die Geschichte dieses Bankiers bereits kannte, fand ich <strong>de</strong>n erwähnt<strong>en</strong><br />
Artikel in dieser angeseh<strong>en</strong><strong>en</strong> Tageszeitung sehr interessant: »Mayer, ein großer Mann<br />
mit schwarzem Bart, einem seltsam spöttisch<strong>en</strong> Lächeln und jiddischem Ghettodialekt,<br />
hatte zwisch<strong>en</strong> 1770 und 1790 zwanzig Kin<strong>de</strong>r (also eines pro Jahr). Von ihn<strong>en</strong><br />
überleb<strong>en</strong> fünf Frau<strong>en</strong> und fünf Männer. Im Blick auf die Zukunft für seine fünf Söhne,<br />
zeigt ihn<strong>en</strong> Mayer, billig zu kauf<strong>en</strong> und teuer zu verkauf<strong>en</strong>, bevor sie lauf<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Als sie dann das Alter von zwölf Jahr<strong>en</strong> erreich<strong>en</strong>, ließ er sie im Famili<strong>en</strong>betrieb<br />
arbeit<strong>en</strong>.« Außer<strong>de</strong>m machte sich <strong>de</strong>r tüchtige Herr Rothschild folg<strong>en</strong><strong>de</strong> Situation<br />
zunutze, wie die Zeitung schreibt: »Dank eines päpstlich<strong>en</strong> Dekrets aus <strong>de</strong>n erst<strong>en</strong><br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt<strong>en</strong> war <strong>de</strong>r Wucher, das ‚Leih<strong>en</strong> zum Nutz<strong>en</strong>’ (gemeint ist das Erheb<strong>en</strong><br />
von Zins<strong>en</strong>) für die Christ<strong>en</strong> verbot<strong>en</strong>; da übernahm<strong>en</strong> die Ju<strong>de</strong>n das Geschäft mit<br />
<strong>de</strong>m Geldverleih und wur<strong>de</strong>n zu Geldverleihern, klein<strong>en</strong> Händlern und