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Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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18<br />

Die vom bulgarisch<strong>en</strong> Volk verehrt<strong>en</strong> Heilig<strong>en</strong> Kyrill und Methodius wur<strong>de</strong>n am<br />

ägäisch<strong>en</strong> Meer in Soloniky als Söhne einer bulgarisch<strong>en</strong> Mutter gebor<strong>en</strong>. Ihn<strong>en</strong><br />

verdank<strong>en</strong> wir <strong>de</strong>n orthodox<strong>en</strong> Kult, <strong>de</strong>r sich zusamm<strong>en</strong> mit <strong>de</strong>m als kyrillisch<br />

bekannt<strong>en</strong> Alphabet (zu Ehr<strong>en</strong> von Kyrill, seinem Schöpfer) unter <strong>de</strong>r slawisch<strong>en</strong><br />

Bevölkerung <strong>de</strong>r Balkanhalbinsel und <strong>de</strong>n Schwesternation<strong>en</strong> Russland, Weißrussland<br />

und <strong>de</strong>r Ukraine ausbreitete und bis heute Anw<strong>en</strong>dung fin<strong>de</strong>t. Das kyrillische Alphabet<br />

hatte 32 <strong>Buch</strong>stab<strong>en</strong>, da es sich an die alte bulgarische Sprache anlehnte.<br />

Zar Simeon erweiterte sein Reich auf die gesamte Balkanhalbinsel. Mit ihm begann<br />

ein gol<strong>de</strong>nes Zeitalter <strong>de</strong>r Literatur. Sogar er selbst fand groß<strong>en</strong> Gefall<strong>en</strong> daran,<br />

Gedichte zu schreib<strong>en</strong>. In <strong>de</strong>r groß<strong>en</strong> Schlacht von Acheloy nahe <strong>de</strong>m Schwarz<strong>en</strong><br />

Meer (20. August 917) bei <strong>de</strong>r die Byzantiner geschlag<strong>en</strong> wur<strong>de</strong>n, verlieh man ihm<br />

<strong>de</strong>n Titel »Simeon <strong>de</strong>r Große«. In <strong>de</strong>r Stadt Ohrid (Makedoni<strong>en</strong>), geleg<strong>en</strong> am<br />

kristallklar<strong>en</strong> See gleich<strong>en</strong> Nam<strong>en</strong>s an <strong>de</strong>r Gr<strong>en</strong>ze zu Albani<strong>en</strong>, grün<strong>de</strong>te er mit<br />

dreitaus<strong>en</strong>d Stu<strong>de</strong>nt<strong>en</strong> die erste Universität für die slawische Sprache und eine <strong>de</strong>r<br />

erst<strong>en</strong> in Europa.<br />

Mehrere bulgarische Herrscher gelangt<strong>en</strong> bis zu <strong>de</strong>n hoh<strong>en</strong> Mauern von<br />

Konstantinopel (das heutige Istanbul), aber da sie keine mächtige Flotte hatt<strong>en</strong>,<br />

konnt<strong>en</strong> sie die Stadt nicht von <strong>de</strong>r asiatisch<strong>en</strong> Seite her und <strong>de</strong>r Bosporus-Enge, die<br />

<strong>de</strong>n europäisch<strong>en</strong> und asiatisch<strong>en</strong> Kontin<strong>en</strong>t tr<strong>en</strong>nt, belagern. So gut befestigt war<br />

Konstantinopel, dass die Osman<strong>en</strong> 1390 über die Dardanell<strong>en</strong> und die Halbinsel<br />

Gallipoli kam<strong>en</strong>, Europa angriff<strong>en</strong> und Bulgari<strong>en</strong> 1393 besetz<strong>en</strong>, nach West<strong>en</strong><br />

vordrang<strong>en</strong> und erst 1453 unter <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>s Sultans Mehmed II. Konstantinopel<br />

mit einer wohldurchdacht<strong>en</strong> Taktik stürmt<strong>en</strong>.<br />

Mit <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> von Simeon <strong>de</strong>m Groß<strong>en</strong> verfiel <strong>de</strong>r kulturelle und militärische Glanz.<br />

Gleichzeitig war dies die Epoche <strong>de</strong>s berühmt<strong>en</strong> byzantinisch<strong>en</strong> Kaisers Basileios II.,<br />

<strong>de</strong>r griechisch<strong>en</strong> Ursprungs und weg<strong>en</strong> seiner Grausamkeit als »Bulgar<strong>en</strong>töter«<br />

bekannt war. Bei <strong>de</strong>r Schlacht von Kleidion (Makedoni<strong>en</strong>) im Jahr 1014 schlug er das<br />

von intern<strong>en</strong> Kämpf<strong>en</strong> geschwächte bulgarische Heer nie<strong>de</strong>r und vollführte mit<br />

blutiger Wut eine ruchlose Tat: Von j<strong>en</strong><strong>en</strong>, die am Leb<strong>en</strong> geblieb<strong>en</strong> war<strong>en</strong>, wur<strong>de</strong>n<br />

14.000 Gefang<strong>en</strong>e gebl<strong>en</strong><strong>de</strong>t. Nur einem von Hun<strong>de</strong>rt ließ Basileios ein Aug<strong>en</strong>licht,<br />

damit dieser die an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> nach Hause führ<strong>en</strong> konnte.<br />

Die Leg<strong>en</strong><strong>de</strong>n erzähl<strong>en</strong>, dass <strong>de</strong>r bulgarische Zar Samuel von seiner Festung in Ohrid<br />

(Makedoni<strong>en</strong>) aus, <strong>de</strong>r<strong>en</strong> beeindruck<strong>en</strong><strong>de</strong> Mauern noch immer steh<strong>en</strong>, auf <strong>de</strong>r Stelle<br />

tot umfiel, als er die lang<strong>en</strong> Reih<strong>en</strong> seiner unglückselig<strong>en</strong> Soldat<strong>en</strong> sah und die<br />

tragische Nachricht über die Geschehnisse erhielt. Von dies<strong>en</strong> Ereigniss<strong>en</strong> ausgeh<strong>en</strong>d,<br />

wur<strong>de</strong> Bulgari<strong>en</strong> bis 1185 wie<strong>de</strong>r byzantinische Provinz.<br />

Im Gebiet zwisch<strong>en</strong> Balkan und Donau war<strong>en</strong> die von <strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn As<strong>en</strong> und Peter<br />

geführt<strong>en</strong> Aufstän<strong>de</strong> 1185-1187 erfolgreich und gipfelt<strong>en</strong> 1186 in <strong>de</strong>r Errichtung <strong>de</strong>s<br />

Zweit<strong>en</strong> Bulgarisch<strong>en</strong> Reiches. Unterstützt wur<strong>de</strong>n die Brü<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Magyar<strong>en</strong> (so<br />

n<strong>en</strong>n<strong>en</strong> sich die Ungarn selbst), die sich im heutig<strong>en</strong> Rumäni<strong>en</strong> nie<strong>de</strong>rgelass<strong>en</strong> hatt<strong>en</strong>.<br />

Das Z<strong>en</strong>trum <strong>de</strong>r Bewegung war die Stadt Tarnowo, die daher nun Hauptstadt wur<strong>de</strong>.<br />

Die Kreuzfahrer erhielt<strong>en</strong> auf ihr<strong>en</strong> Märsch<strong>en</strong> nach Jerusalem das Plazet seit<strong>en</strong>s <strong>de</strong>r<br />

christlich-orthodox<strong>en</strong> bulgarisch<strong>en</strong> Könige. Der arrogante Graf von Flan<strong>de</strong>rn Balduin<br />

IX. ließ sich, als er an <strong>de</strong>r Spitze von 125.000 Kreuzfahrern Konstantinopel erreichte,<br />

vom Glanz <strong>de</strong>r Stadt verführ<strong>en</strong> und wur<strong>de</strong> 1204 zum erst<strong>en</strong> Kaiser <strong>de</strong>s Lateinisch<strong>en</strong><br />

Kaiserreichs von Konstantinopel als Balduin I. gekrönt. Statt nach Jerusalem zu<br />

zieh<strong>en</strong>, um es von <strong>de</strong>n »ungläubig<strong>en</strong>« Muselman<strong>en</strong> zu befrei<strong>en</strong>, wie es seine Mission<br />

war, beschloss er, zuerst <strong>de</strong>n stark<strong>en</strong> König Kalojan von Bulgari<strong>en</strong> zu unterwerf<strong>en</strong>, <strong>de</strong>r<br />

sich weigerte, ihm Tribut zu zoll<strong>en</strong>. Die leichte Reiterei <strong>de</strong>r Bulgar<strong>en</strong> im Bündnis mit

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