Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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Pfarrer der Santo-Cristo-Kirche am Stadtrand von Tucumán, den ich als aufopfernden
Priester und Gründer mehrerer, gemeinnütziger Schulen kannte. Ich hielt es für
angebracht, ein Werk für das Gemeinwohl zu tun, was mich sichtlich bewegte. Als
Unterstützung für sein apostolisches Werk übergab ich dem Monseñor einen Scheck
über den Betrag von etwa 20.000 Dollar.
Auf seine Einladung hin, machte ich mich auf, seine Schule kennen zu lernen. Der
Unterricht wurde in alten Straßenbahnen und Omnibussen mit Fenstern ohne Scheiben
abgehalten. Ich kehrte am Boden zerstört zurück. Die kleinen Kinder, die sich aus den
Fensteröffnungen lehnten und uns so treuherzig begrüßten, gingen mir nicht aus dem
Kopf. Ich erinnerte mich an das Drama meiner Kindheit. Ich wusste, dass hier die
Eltern nicht in der Lage sind, für ihre Familie auch nur ein Stück Baumaterial
eigenhändig herzustellen und noch weniger ein Klassenzimmer für ihre Kinder. In
meinem abgelegenen Dorf hingegen, hatten die Dorfbewohner nicht nur eine
Grundschule, sondern auch einen Theatersaal für Kinder errichtet. Ich erkannte auch,
dass dieser beharrliche Priester mit dem gespendeten Geld nicht viel machen konnte.
Einige Tage später ging ich erneut hin, um ihm die gute Nachricht zu überbringen: Ich
hatte beschlossen, das notwendige Gebäude gratis zu bauen. Gemäß meiner Regel,
mich als »deutscher und auch argentinischer Ingenieur« hervorzuheben, fertigte ich
rasch die Pläne bis ins letzte Detail an und begann sofort mit den Bauarbeiten. In
Rekordzeit erbaute ich eine geräumige und wunderschöne Schule mit zwölf Toiletten.
Zu Beginn des Schuljahres wollte Monseñor Díaz eine den Umständen angemessene
Einweihung feiern, und es blieb mir keine andere Wahl, als sämtliche Kosten zu
übernehmen.
[Platz für Foto Nr. 10]
Zum Mittagessen wurde die Dorfgemeinde, der Gouverneur Prof. Sarrulle und der
Erzbischof von Tucumán, den ich seit seiner Ankunft in unserer Stadt kannte,
eingeladen. An den langen Tischreihen drängte sich viel Publikum und zweifellos die
Eltern der Schüler, die nicht nur ihre Pflicht versäumt, sondern auch keinen Peso
beigesteuert hatten, sich aber einreihten, um auf fremde Kosten zu feiern. An einer der
Schulwände brachte der Pfarrer ohne mein Wissen eine Tafel an: »Ingenieur-
Koralsky-Pavillon«. Bei der Einweihungsrede kritisierte ich nicht nur die
Provinzbehörden, sondern auch die Studenten, die mehr forderten, als ihnen zustand,
und vor allem die Priester: »Es gibt Priester, die zufrieden und gut genährt auf Erden
weilen und meinen, sie hätten einen sicheren Platz im Himmel, während der hagere
Monseñor Díaz mit seinen tiefen Augen und ausgeprägten Falten im Gesicht sein
Leben und seine Gesundheit zum Wohl der Gemeinschaft als Priester und Erzieher
opfert«. Zu den Schülern sagte ich, dass es ihre Pflicht sei, zu lernen, ihren Abschluss
zu machen, sich Fähigkeiten anzueignen und nicht in den Hörsälen zu verweilen, um
sich mit Politik zu beschäftigen, die sie den Erwachsenen überlassen sollen. Den
Politikern gab ich etwas zum Nachdenken, indem ich sagte, was wohl wäre, wenn sie
aus ihren Taschen gäben, was sie anpreisen und als Regierende das erfüllten, was sie
versprechen. Wenn sie es nicht täten, seien sie unverantwortliche Demagogen. Nach
weiteren Gedanken beschloss ich die Rede mit der Anmerkung, dass wir nicht
vergessen dürften, dass Entwicklung und Wohlergehen die Symbole des Friedens
seien und jeder von uns, wenn wir eine bessere Zukunft wollten, arbeiten müsse, um
ein gerechteres Land in einer glücklicheren Welt zu schaffen. Ich erhielt viel Applaus
vom gewaltigen Publikum.
»COLEGIO DEL HUERTO«