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Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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191<br />

Wir war<strong>en</strong> Gäste <strong>de</strong>r groß<strong>en</strong> International<strong>en</strong> Ausstellung, die im Mai <strong>de</strong>s besagt<strong>en</strong><br />

Jahres in <strong>de</strong>r Stadt Plowdiw stattfand, <strong>de</strong>r zweitgrößt<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s und Hauptstadt <strong>de</strong>r<br />

alt<strong>en</strong> Thraker.<br />

Da in Arg<strong>en</strong>tini<strong>en</strong> mehr Auslandsbulgar<strong>en</strong>, als in je<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Land lebt<strong>en</strong>, war<strong>en</strong><br />

sie <strong>de</strong>r Meinung, dass es zwei Unternehmer verdi<strong>en</strong>t<strong>en</strong>, eingela<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n: Don<br />

As<strong>en</strong> Monov und ich. Ich reiste mit As<strong>en</strong> nach Amsterdam und von dort aus in einem<br />

bulgarisch<strong>en</strong> Flugzeug. Wir kam<strong>en</strong> nachts in Sofia an. Als wir die Gangway<br />

hinunterging<strong>en</strong>, war ein starker Scheinwerfer auf uns gerichtet. Es war<strong>en</strong><br />

Fernsehkameras. »Welche Persönlichkeit kommt wohl mit uns zusamm<strong>en</strong> an?« , dachte<br />

ich. Unt<strong>en</strong> angekomm<strong>en</strong>, empfing<strong>en</strong> uns einige Herr<strong>en</strong>, die uns die Hän<strong>de</strong> reicht<strong>en</strong>.<br />

Die Lichter bl<strong>en</strong><strong>de</strong>t<strong>en</strong> mich so, dass ich nichts mitbekam. Un<strong>de</strong>utlich nahm ich ein<strong>en</strong><br />

Omnibus in <strong>de</strong>r Nähe wahr, auf <strong>de</strong>n ich zuging, wie es die an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Fluggäste tat<strong>en</strong>.<br />

Die für <strong>de</strong>n Empfang verantwortlich<strong>en</strong> Beamt<strong>en</strong> wies<strong>en</strong> uns an, auf die Seite zu geh<strong>en</strong>,<br />

wo ein Merce<strong>de</strong>s-B<strong>en</strong>z mit off<strong>en</strong><strong>en</strong> Tür<strong>en</strong> und einem Chauffeur auf uns wartete, <strong>de</strong>r<br />

uns ein Handzeich<strong>en</strong> gab, einzusteig<strong>en</strong>. In <strong>de</strong>r VIP-Lounge <strong>de</strong>s Flughaf<strong>en</strong>s erwartet<strong>en</strong><br />

uns führ<strong>en</strong><strong>de</strong> Persönlichkeit<strong>en</strong>. Wir stieß<strong>en</strong> mit Whiskey auf das Treff<strong>en</strong> an. Erst<br />

nach<strong>de</strong>m wir die Frag<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Presse beantwortet hatt<strong>en</strong>, erinnerte ich mich besorgt an<br />

mein Gepäck. Ein Beamter beruhigte mich, in<strong>de</strong>m er mir sagte, dass es im Hotel auf<br />

mich wartete. »Und wie hab<strong>en</strong> Sie es i<strong>de</strong>ntifiziert?«, fragte ich, weil ich die<br />

Gepäckscheine aufbewahrte. Ich erntete ein g<strong>en</strong>ügsames Lächeln. »Ich vergaß, dass<br />

ich in Bulgari<strong>en</strong> bin«, fügte ich scherz<strong>en</strong>d hinzu. Selbstverständlich war es ein<br />

Unterschied wie Tag und Nacht, im Geg<strong>en</strong>satz zum erst<strong>en</strong> Mal, als ich meine<br />

»sozialistische« Heimat besuchte.<br />

Wir wur<strong>de</strong>n im ausgezeichnet<strong>en</strong> Hotel Sofia im Stadtz<strong>en</strong>trum untergebracht. Im<br />

Zimmer fand ich nicht nur mein Gepäck vor, son<strong>de</strong>rn auch Gesch<strong>en</strong>ke, Parfüm und<br />

eine <strong>de</strong>r erst<strong>en</strong> Mapp<strong>en</strong>, die für Geschäftsleute herauskam<strong>en</strong>, mit mehrer<strong>en</strong><br />

Stadtplän<strong>en</strong>, Prospekt<strong>en</strong>, Briefpapier und einem edl<strong>en</strong>, gol<strong>de</strong>n<strong>en</strong> Füllhalter. Ich<br />

betrachtete <strong>de</strong>n groß<strong>en</strong> Platz vor <strong>de</strong>m Hotel mit <strong>de</strong>m D<strong>en</strong>kmal von Zar Alexan<strong>de</strong>r II.,<br />

<strong>de</strong>m Befreier Bulgari<strong>en</strong>s, und die schöne orthodoxe Alexan<strong>de</strong>r-Newsky-Kathedrale<br />

mit <strong>de</strong>n Goldkuppeln aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Monarchie. Mir fiel <strong>de</strong>r große Milizaufmarsch<br />

vor <strong>de</strong>m Hotel auf. Ich gesellte mich zu <strong>de</strong>n übrig<strong>en</strong> Gäst<strong>en</strong>, um zu einem köstlich<strong>en</strong><br />

und wohl angerichtet<strong>en</strong> Ab<strong>en</strong><strong>de</strong>ss<strong>en</strong> in ein Restaurant am Fuße <strong>de</strong>s Witoscha zu<br />

geh<strong>en</strong>, wo uns Musiker und Tänzer <strong>de</strong>r Nationaloper in typisch bulgarisch<strong>en</strong> Tracht<strong>en</strong><br />

erwartet<strong>en</strong>. Wir ließ<strong>en</strong> uns die lecker<strong>en</strong> Gerichte schmeck<strong>en</strong>, die wir schon lange nicht<br />

mehr gegess<strong>en</strong> hatt<strong>en</strong>. Etliche Male wur<strong>de</strong> mit exquisit<strong>en</strong> und ausgewählt<strong>en</strong><br />

bulgarisch<strong>en</strong> Wein<strong>en</strong> angestoß<strong>en</strong>.<br />

[Platz für Foto Nr. 8]<br />

Am nächst<strong>en</strong> Tag fuhr<strong>en</strong> wir durch die Stadt und besucht<strong>en</strong> gera<strong>de</strong>wegs <strong>de</strong>n<br />

Kulturpalast, ein prächtiges, achteckiges Gebäu<strong>de</strong> auf einem gewaltig<strong>en</strong> Platz. Der<br />

Empfang und das Ab<strong>en</strong><strong>de</strong>ss<strong>en</strong> auf <strong>de</strong>r Terrasse <strong>de</strong>s Hotel New Otan in j<strong>en</strong>er Nacht war<br />

großartig, spektakulär. Der Staatsminister, <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsminister und <strong>de</strong>r Auß<strong>en</strong>minister<br />

war<strong>en</strong> anwes<strong>en</strong>d. In unserem Hotel gab es ein<strong>en</strong> Salon mit durchgeh<strong>en</strong><strong>de</strong>m Betrieb für<br />

die Auslandskontakte, mit Dolmetschern und Sekretärinn<strong>en</strong>, die überaus aufmerksam<br />

auf Wunsch <strong>de</strong>r Gäste Besprechung<strong>en</strong> vereinbart<strong>en</strong>.<br />

Nach<strong>de</strong>m wir Sofia und seine Umgebung besichtigt hatt<strong>en</strong>, bereitet<strong>en</strong> wir uns auf eine<br />

unvergessliche Reise vor. In <strong>de</strong>n Nordausläufern <strong>de</strong>s Balkans besucht<strong>en</strong> wir<br />

historische Seh<strong>en</strong>swürdigkeit<strong>en</strong> und wur<strong>de</strong>n dabei so zuvorkomm<strong>en</strong>d behan<strong>de</strong>lt, dass<br />

unsere Reise wie aus <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong>rbuch schi<strong>en</strong>.<br />

Wir fuhr<strong>en</strong> in zwei riesig<strong>en</strong> Pullmann-Buss<strong>en</strong> in Begleitung hoher Beamter,<br />

einschließlich Arzt und Krank<strong>en</strong>schwester, Reiseführern und Dolmetschern, da einige

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