Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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wird auch darauf bestanden, dass sie auf die Ernährung der Gefangenen achten und
den einzelnen Verwaltungen empfehlen sollen, die Arbeitsbedingungen nach
Möglichkeit zu verbessern.« 30
Am Ende dieser Weisung wird unterstrichen, dass der Reichsführer-SS befohlen habe,
die Sterblichkeit mit allen Mitteln zu verringern. Dies steht im Nürnberger Dokument
P.S. 2171, Anhang NCBA red. Serie, Band 4, Seiten 833-834.
Andererseits schickte der für die Konzentrationslager zuständige SS-Gruppenführer
Richard Glücks am 20. Januar 1943 ein Rundschreiben an alle Lagerkommandanten
mit der Anweisung: »Wie ich unterstrichen habe, müssen alle möglichen Maßnahmen
ergriffen werden, um die Toten in den Lagern zu reduzieren.« 31 Nikolov bekräftigt,
dass trotz der Suche kein einziges Dokument und keine Aufzeichnung in den
Archiven der Nürnberger Prozesse für die Massenvernichtung der Juden existierte.
Dann fährt Nikolov fort: »Viele Leser wissen, dass die US-Regierung dem
Internationalen Roten Kreuz und der Schwedischen Beobachterkommission verbot,
ihre Schlussfolgerungen in bezug auf die Konzentrationslager des Zweiten Weltkriegs
zu veröffentlichen, weil ihre Berechnungen der Toten erheblich geringer waren, als
die offiziell verwendete Zahl von sechs Millionen.« 32
Es erstaunt mich, dass es heute immer noch kultivierte Leute und sogar Fachleute gibt,
die nicht zwischen dem NS-Regime und dem deutschen Volk unterscheiden können,
wenn ich sie höre, wie sie es zum Beispiel zu Unrecht beschuldigen, Zigeuner
massakriert zu haben. Wenn ich erklärte, dass es in Deutschland keinen einzigen
Zigeuner gab, weil dort diejenigen verhungerten, die nicht arbeiteten und
produzierten, sagten sie: »Ja, aber sie brachten sie aus Ungarn.« Das grenzt schon an
ein makabres Gemüt, da nicht einmal die verdammten Nazis ihre Truppen, die um ihr
Überleben kämpften, im Stich lassen und in einem anderen Land Zigeuner holen
würden, nur um sie zu töten; erstens, weil sie keinen Grund hatten, sie zu töten und
zweitens, weil es keine Zigeuner unter den Partisanen gab. Natürlich kann man nicht
gegen Ignoranz ankämpfen; mit Recht sagte der große russische Dichter Puschkin am
Ende seiner berühmten Gedichte: »y con duzaku ne spori«, »und suche mit dem
Dummkopf keinen Streit« – Du wirst Zeit verlieren und dich ärgern.
Es ist unglaublich, aber als ich 1996 in Bulgarien war, las ich in einer Zeitung, dass
der selbst ernannte König der Zigeuner erklärte, dass wenn die Juden es erreicht
hatten, eine Entschädigung von den Deutschen für sechs Millionen Tote zu
bekommen, warum sie dann nicht die Zahlung für mindestens 500.000 vermutlich von
den Nazis ermordeten Zigeunern fordern könnten. Man müsste nur bei den Deutschen
anklopfen. Wer den Artikel gelesen hat, hat wahrscheinlich über den Einfall des
Zigeuners gelacht.
Ich habe jedoch etwas noch viel ernsteres in diesem Teil der »zivilisierten« Welt
beobachtet, nämlich dass in der renommierten Presse, in der angesehenen
Tageszeitung La Nación vom 16. Juni 2004 auf der Seite 17 ein Artikel mit folgendem
Titel veröffentlicht werden kann: »Die Zigeuner in Europa«. Die Berichterstatterin
beschreibt fast eine Seite lang unter anderem die Herkunft, die Lebensart und die
Launen der Zigeuner und sagt, dass »ihre Geschichte ähnlich wie die jener ist, die
über Jahrhunderte, vor allem in Moldawien, ihre Nachbarn waren: die Juden. Das
Klischee vom diebischen Zigeuner und vom geizigen und gefährlich intelligenten
30
Nikolov, Nikola M., »Las máscaras de las celebridades« (Die Masken der Berühmtheiten), 1.
Auflage, Sofia, 1994, Übersetzung aus dem Bulgarischen durch den Autor.
31
Nürnberger Dokument, Nr. 1.523, Grüne Serie, Band 5, Seiten 372-373
32
Nikolov, Nikola M., ibidem, S.155