Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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Bevor ich das Geschäft abschloss, war ich darauf hingewiesen worden, dass der
Verkäufer kein guter Mensch war, aber da ich es war, der die Zahlungen leisten
musste, sorgte ich mich nicht. Als das Verfahren im Gang war, nahm ich an, dass die
Gerechtigkeit auf lange Sicht obsiegen und kein Richter mich verurteilen würde, wo
ich doch die gesamte Schuld pünktlich bezahlt hatte – aber das war ein schmerzlicher
Irrtum. Es gab übrigens keine Strafe, aber ich musste die gesetzlich festgelegten
Honorare bezahlen, nicht über den Betrag der vorzeitig veräußerten Wohnung,
sondern über den Gesamtkaufbetrag von mehr als einer Million Dollar. Zweifellos gab
es eine Bestechung der Justiz. Und die Gerüchte in der Öffentlichkeit über korrupte
Richter und skrupellose Anwälte, sollten sie zutreffen?
Das lange Verfahren endete in mehreren Aktenbänden, und die Honorare beliefen sich
auf ein kleines Vermögen. Die Justiz setzte die Zahlung unaufschiebbar fest. Ich traf
mich mit dem Anwalt der Gegenseite, um eine längere Frist zu erbitten und bot ihm
an, die Zinsen zu zahlen; aber der Rechtsgelehrte sagte ohne zu zögern zu mir: »Herr
Ingenieur, entweder Sie zahlen fristgerecht oder ich pfände; das erhöht die Schuld
automatisch um 10 Prozent, und Sie haben die Mittel, um dafür aufzukommen.
Außerdem müssen Sie weitere Honorare zahlen.« Es war demütigend. Ich ging ziellos
spazieren. Ich befand mich in voller Unternehmensaktivität mit anderen
Verpflichtungen und in wenigen Tagen plötzlich mehrere 100.000 Dollar in bar zu
beschaffen, war sehr schwierig, da ich alles angelegt hatte.
Tage später erschien mein Anwalt mit den Worten: »Herr Ingenieur, auch ich habe
gearbeitet und muss kassieren.« Sein Honorar kostete eine weitere Stange Geld, wenn
es auch die Hälfte der anderen war.
Mehr als zwei Jahre lang fuhr ich drei Mal pro Woche zum Grundstück. Ich investierte
sehr viel, arbeitete zusammen mit den Handwerkern, machte 2000 Hektar urbar und
verwandelte es in die beste Ackerbau- und Viehzuchtfarm der Provinz. Erdrückt von
Problemen, beschloss ich, es zu einer ungünstigen Zeit zu verkaufen, nämlich der Zeit
der »Isabelita«-Regierung (Präsidentin Isabel Martínez de Perón), wenige Tage vor
dem berühmten »Rodrigazo« (Abwertung des Peso am 4. Juni 1975), als die Inflation
in einem einzigen Tag auf 250 Prozent anstieg, womit ich praktisch das gesamte
investierte Geld verlor und meine enorme persönliche Hingabe.
Angesichts dieser zahlreichen und bitteren Erfahrungen erlaube ich mir, meinen
Lesern anzuraten, sich vorzusehen, damit sie nicht in die Hände der Justiz geraten.
Darüber hinaus gilt es, keinem zu vertrauen und außerdem kein mühselig und
rechtschaffen verdientes Geld in Geschäfte anzulegen, die außerhalb des jeweiligen
Berufs- und Erfahrungsgebietes liegen.
EINE ÜBLE ERFAHRUNG ALS GESELLSCHAFTER
Im Jahre 1984 erwarb ich ein Grundstück mit mehr als 8000 Hektar in den Ausläufern
des Aconquija-Gebirges (das zu den Anden gehört), 45 Kilometer von der Stadt
Tucumán entfernt und 15 Kilometer nordwestlich der Stadt Famaillá. Die Wälder,
Bäche und Landschaften faszinierten mich; es war ein exotischer und wilder Ort, was
mir den Anreiz gab, die beiden großen Bulldozer hinzubringen, die ich gekauft hatte,
um das Gelände zu roden und es dann zur Pflanzung von Zitrusfrüchten und Kiefern
zu nutzen.
Jedes Mal, wenn einer der gewaltigen Bäume fiel, erzitterte der Boden. Man musste
sie sofort unter größten Schwierigkeiten bis zu einem Bachbett oder Graben schieben,