Bayernfonds Australien 6 - Real IS
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steuer. Die von der Fondsgesellschaft gehaltenen<br />
Wirtschaftsgüter und erwirtschafteten Einkünfte<br />
sind für Besteuerungszwecke den Gesellschaftern<br />
der Fondsgesellschaft bzw. den über den Treuhandkommanditisten<br />
investierenden Anlegern<br />
zuzurechnen. Die Zurechnung erfolgt nach dem<br />
im Gesellschaftsvertrag der Fondsgesellschaft<br />
festgelegten Verteilungsschlüssel. Für über den<br />
Treuhandkommanditisten investierte Anleger<br />
(„Treugeber“) gilt nach dem Treuhanderlass<br />
(Schreiben des Bundesministers der Finanzen<br />
vom 01.09.1994 über die Zurechnung von Einkünften<br />
aus Vermietung und Verpachtung bei<br />
Treuhandverhältnissen) Entsprechendes. Der von<br />
dem Treuhandkommanditisten gehaltene Anteil<br />
an der Fondsgesellschaft und damit die von der<br />
Fondsgesellschaft gehaltenen Wirtschaftsgüter<br />
sowie erzielten Einkünfte sind den Treugebern<br />
anteilig zuzurechnen. Dazu ist erforderlich, dass<br />
der Treuhandkommanditist weisungsabhängig<br />
ist, wirtschaftlich ausschließlich auf Rechnung<br />
und Gefahr der Treugeber handelt und die<br />
Treugeber im Innenverhältnis wie unmittelbar<br />
beteiligte Kommanditisten gestellt sind. Diese<br />
Voraussetzungen sind nach dem zwischen dem<br />
Treuhandkommanditisten und dem jeweiligen<br />
Treugeber abzuschließenden Treuhandvertrag<br />
(vgl. Tz. 14) erfüllt. Der Treuhandkommanditist<br />
hält den Anteil an der Fondsgesellschaft jeweils<br />
anteilig für Rechnung und im Interesse des Treugebers,<br />
der Stimmrechte aus dem Anteil selbst<br />
ausüben oder den Treuhandkommanditisten über<br />
die Ausübung anweisen und das Treuhandverhältnis<br />
kündigen und Herausgabe des Anteils an<br />
der Fondsgesellschaft verlangen kann.<br />
Der Treuhänder hält das Fondsobjekt als Treuhandvermögen<br />
in einem sog. Trust nach australischem<br />
Recht im eigenen Namen und für Rechnung<br />
der Fondsgesellschaft als alleiniger Inhaber<br />
von Anteilen am Treuhandvermögen (sog. Units;<br />
vgl. Tz. 10.5.1). Die steuerliche Behandlung<br />
eines Trusts bzw. der Einkünfte aus einem Trust<br />
ist in Deutschland gesetzlich nicht geregelt und<br />
ist von der Ausgestaltung des Trust Deed und<br />
der Units im Einzelfall abhängig. Das Treuhandvermögen<br />
„BF Kambera Trust“ sollte aufgrund<br />
der vertraglichen Ausgestaltung des Trusts im<br />
sog. Trust Deed für deutsche Steuerzwecke als<br />
transparente Treuhand qualifizieren. Nach der<br />
Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs sind bei<br />
Treuhandverhältnissen demjenigen die Einkünfte<br />
aus Vermietung und Verpachtung zuzurechnen,<br />
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der über die Nutzungsüberlassung des Mietobjekts<br />
entscheidet. Entsprechend den Grundsätzen<br />
des Treuhanderlasses und der Rechtsprechung<br />
des Bundesfinanzhofs ist die Fondsgesellschaft<br />
zur Kündigung des Trust Deed berechtigt, kann<br />
die Fondsgesellschaft das Treuhandvermögen<br />
herausverlangen und trifft die Fondsgesellschaft<br />
wesentliche Entscheidungen über das Treuhandvermögen,<br />
insbesondere über Erwerb und<br />
Veräußerung des Fondsobjekts, Darlehensaufnahme<br />
sowie den Abschluss, die Verlängerung,<br />
Änderung und Kündigung von Mietverträgen.<br />
Erträge aus dem Treuhandvermögen stehen der<br />
Fondsgesellschaft zu. Lasten aus dem Treuhandvermögen<br />
hat ebenfalls die Fondsgesellschaft<br />
zu tragen. Im Treuhandvermögen gehaltene<br />
Wirtschaftsgüter, insbesondere das Fondsobjekt,<br />
und die im Treuhandvermögen erwirtschafteten<br />
Einkünfte sollten deshalb für deutsche Steuerzwecke<br />
der Fondsgesellschaft und damit anteilig<br />
den Anlegern zuzurechnen sein.<br />
Die Fondsgesellschaft wird dem Treuhänder ein<br />
Darlehen in dessen Eigenschaft als Treuhänder<br />
über das Treuhandvermögen zur teilweisen<br />
Finanzierung des Erwerbs des Fondsobjekts<br />
gewähren. Dieses Darlehen wird ausschließlich<br />
mit Erträgen aus dem Fondsobjekt bzw. mit<br />
dem Fondsobjekt selbst, jedoch nicht mit anderen<br />
Einkünften bzw. anderem Vermögen des<br />
Treuhänders, zu bedienen sein. Da für deutsche<br />
Steuerzwecke das Fondsobjekt den Anlegern bzw.<br />
Treugebern anteilig zuzurechnen ist, sollte dieses<br />
Darlehen für deutsche Steuerzwecke zu negieren<br />
sein. Den Anlegern bzw. Treugebern sind lediglich<br />
Einkünfte aus Vermietung bzw. Veräußerung<br />
des Fondsobjekts und ggf. Zinseinkünfte bspw.<br />
aus der Anlage von Liquiditätsreserve zuzurechnen.<br />
Für deutsche Steuerzwecke sollten den Anlegern<br />
bzw. Treugebern auf das von der Fondsgesellschaft<br />
an den Treuhänder gewährte Darlehen<br />
gezahlte Zinsen keine anteilig zurechenbaren<br />
Zinseinkünfte verursachen.<br />
b) Art der Einkünfte<br />
Die Fondsgesellschaft ist eine vermögensverwaltende<br />
Personengesellschaft, d. h. keine gewerblich<br />
tätige Mitunternehmerschaft im Sinne von<br />
§ 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG. Eine Personengesellschaft,<br />
die ausschließlich eine Immobilie bzw. ein Erbbaurecht<br />
als eigenes Immobilienvermögen für<br />
mehr als zehn Jahre hält und vermietet und eine<br />
Liquiditätsreserve als eigenes Kapitalvermögen