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Lenin über die Weltrevolution

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möglich und „durchführbar“ wäre.<br />

Wir sind verpflichtet, <strong>die</strong> Arbeiter zur „Gleichgültigkeit“ den nationalen<br />

Unterschieden gegen<strong>über</strong> zu erziehen. Das ist unbestreitbar. Aber nicht zur<br />

Gleichgültigkeit von Annexionisten . Dem Angehörigen einer unterdrückenden Nation<br />

muss es „gleichgültig“ sein, ob <strong>die</strong> kleinen Nationen seinem Staat oder dem<br />

Nachbarstaat oder sich selbst angehören, je nach ihren Sympathien: ohne <strong>die</strong>se<br />

„Gleichgültigkeit“ ist er kein Sozialdemokrat. Um ein internationalistischer<br />

Sozialdemokrat zu sein, darf man nicht nur an seine eigene Nation denken, sondern<br />

muss höher als sie <strong>die</strong> Interessen aller Nationen, ihre allgemeine Freiheit und<br />

Gleichberechtigung stellen. In der „Theorie“ sind alle damit einverstanden, in der Praxis<br />

jedoch zeigt man gerade eine annexionistische Gleichgültigkeit. Das ist <strong>die</strong> Wurzel des<br />

Übels.<br />

Umgekehrt muss der Sozialdemokrat einer kleinen Nation den Schwerpunkt seiner<br />

Agitation auf das zweite Wort unserer allgemeinen Formel legen: „freiwillige<br />

Vereinigung“ der Nationen. Er kann, ohne seine Pflichten als Internationalisten zu<br />

verletzen, sowohl für <strong>die</strong> politische Unabhängigkeit seiner Nation als auch für ihren<br />

Anschluss an den Nachbarstaat X, Y, Z usw. sein. In allen Fällen aber muss er gegen <strong>die</strong><br />

klein-nationale Beschränktheit, Abgeschlossenheit und Isolation kämpfen, für <strong>die</strong><br />

Berücksichtigung des Ganzen und Allgemeinen, für <strong>die</strong> Unterordnung der Interessen des<br />

Teils unter <strong>die</strong> Interessen der Gesamtheit.<br />

(Seite 354 - 355)<br />

Leute, <strong>die</strong> sich nicht in <strong>die</strong>se Frage hineingedacht haben, finden es<br />

„widerspruchsvoll“, wenn <strong>die</strong> Sozialdemokraten der unterdrückenden Nationen auf der<br />

„Freiheit der Lostrennung“ beharren, <strong>die</strong> Sozialdemokraten der unterdrückten Nationen<br />

dagegen auf der „Freiheit der Vereinigung“. Etwas Überlegung zeigt jedoch, dass es<br />

einen anderen Weg zum Internationalismus und zur Verschmelzung der Nationen, einen<br />

anderen Weg aus der gegebenen Lage zu <strong>die</strong>sem Ziel nicht gibt und nicht geben kann.<br />

[ hervorgehoben von der Komintern (SH) ] ; (Seite 355)<br />

(8.) Es ist kein Paradox, sondern eine Tatsache, dass das polnische Proletariat als<br />

solches heute der Sache des Sozialismus und der Freiheit, auch der polnischen , nur <strong>die</strong>nen<br />

kann, wenn es gemeinsam mit dem Proletariat der Nachbarländer gegen <strong>die</strong> engstirnigen<br />

polnischen Nationalisten kämpft. Die Lage ist zweifellos verwirrt, aber es gibt aus ihr einen<br />

Ausweg, bei dem alle Beteiligten Internationalisten bleiben: <strong>die</strong> russischen und <strong>die</strong><br />

deutschen Sozialdemokraten, indem sie <strong>die</strong> bedingungslose „Freiheit der Lostrennung“<br />

Polens verlangen, und <strong>die</strong> polnischen Sozialdemokraten, indem sie für <strong>die</strong> Einheit des<br />

proletarischen Kampfes in einem kleinen Land und den großen Ländern kämpfen, ohne

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