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Lenin über die Weltrevolution

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Arbeiter hin erleichtern. Eine derartige Überlegung wäre kindliche Naivität oder einfach<br />

Dummheit, wenn nicht gar ein neuer Betrug an den Arbeitern. Ein Schwanken der<br />

kleinbürgerlichen Massen zur Seite der Arbeiter hin bestünde doch nur darin, eben gerade<br />

darin, dass <strong>die</strong>se Massen sich von den Sozialrevolutionären und Menschewiki abwendeten.<br />

Ihren „Fehler“ berichtigen könnten <strong>die</strong> Parteien der Sozialrevolutionäre und Menschewiki jetzt<br />

nur, wenn sie Zereteli und Tschernow, Dan und Rakitnikow für Helfershelfer der Henker<br />

erklärten. Für eine solche „Berichtigung“ des „Fehlers“ sind wir voll und ganz …<br />

Die Grundlage der Revolution ist <strong>die</strong> Frage der Macht, sagten wir. Man muss<br />

hinzufügen: Gerade <strong>die</strong> Revolutionen zeigen uns auf Schritt und Tritt, wie verschleiert<br />

wird, wer <strong>die</strong> wirkliche Macht hat, zeigen uns, wie <strong>die</strong> formale und <strong>die</strong> reale Macht<br />

auseinander gehen. Gerade darin besteht eine der wichtigsten Besonderheiten jeder<br />

revolutionären Periode. Im März und April 1917 wusste man nicht, ob sich <strong>die</strong> reale Macht in<br />

den Händen der Regierung oder in den Händen des Sowjets befindet.<br />

Jetzt aber ist es besonders wichtig, dass <strong>die</strong> klassenbewussten Arbeiter <strong>die</strong> Grundfrage<br />

der Revolution nüchtern betrachten: In wessen Händen befindet sich gegenwärtig <strong>die</strong><br />

Staatsmacht ? Man <strong>über</strong>lege, welches ihre materiellen Äußerungen sind, man nehme nicht<br />

Phrasen für Taten, und <strong>die</strong> Antwort wird nicht schwer fallen.<br />

Der Staat, das sind vor allem Formationen bewaffneter Menschen mit sachlichen<br />

Anhängseln wie z.B., Gefängnissen – schrieb Friedrich Engels [ „Der Ursprung der Familie,<br />

des Privateigentums und des Staats“, in: MEW, Band 21, Seite 166 ]. Jetzt sind das <strong>die</strong><br />

Offiziersschüler und reaktionären Kosaken, <strong>die</strong> man eigens nach Petrograd gebracht hat; es<br />

sind jene, <strong>die</strong> Kamenew und andere hinter Schloss und Riegel halten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Zeitung „Prawda“<br />

verboten haben, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeiter und einen ganz bestimmten Teil der Soldaten entwaffnet<br />

haben, <strong>die</strong> einen ebenso ganz bestimmten Teil der Soldaten erschießen, <strong>die</strong> einen ebenso<br />

ganz bestimmten Teil der Fronttruppen füsilieren. Eben <strong>die</strong>se Henker, sie sind <strong>die</strong> reale Macht.<br />

Die Zereteli und Tschernow sind Minister ohne Macht, Marionetten, Führer von Parteien, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Henker unterstützen. Das ist eine Tatsache. Und an <strong>die</strong>ser Tatsache wird dadurch nichts<br />

geändert, dass Zereteli wie auch Tschernow persönlich das Henkertum sicherlich „nicht<br />

billigen“, dass ihre Zeitungen sich zaghaft dagegen verwahren. Eine solche Modifizierung der<br />

politischen Aufmachung ändert nichts am Wesen der Sache.<br />

Verbot der Zeitung von 150 000 Petrograder Wählern, <strong>die</strong> Ermordung des Arbeiters<br />

Woinow durch Offiziersschüler (am 6.Juli), weil er den „Listok 'Prawdy' aus der Druckerei hinaus<br />

getragen hatte – ist das etwa kein Henkertum ? - ist das etwa nicht das Werk von Cavaignacs ?<br />

Weder <strong>die</strong> Regierung noch <strong>die</strong> Sowjets seien „schuld“ daran, wird man uns sagen.

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