Lenin über die Weltrevolution

20. November 1922
Entwurf einer Resolution des IV. Kongresses der Komintern
zur Frage des Programms der Kommunistischen Internationale
zum ersten Mal veröffentlicht 1965 (russisch) und deutsch (1975) in Moskau:
Lenin, Briefe 1921 – 1923, Band IX, (Beilage 18); Seite 355:
1. Alle Programme werden der Exekutive der Kommunistischen Internationale oder
einer von ihr bestimmten Kommission zum Zwecke des Studiums und detaillierter
Bearbeitung überwiesen.
Die Exekutive der Kommunistischen Internationale ist verpflichtet, in kürzester
Frist alle Programmentwürfe, die bei ihr einlaufen, zu publizieren.
2. Der Kongress bestätigt, dass die nationalen Parteien, die noch
keine nationalen Programme besitzen, verpflichtet sind, sofort an ihre
Ausarbeitung zu gehen, um sie der Exekutive spätestens drei Monate
vor dem nächsten Kongress zu unterbreiten zwecks endgültiger
Bestätigung durch den künftigen Kongress.
3. In den nationalen Programmen muss die Notwendigkeit des
Kampfes für die Übergangsforderungen mit aller Klarheit und
Entschiedenheit begründet werden, wobei die entsprechenden
Vorbehalte über die Abhängigkeit dieser Forderungen von den
konkreten Bedingungen der Zeit und des Ortes gemacht werden
müssen.
4. Die theoretische Grundlage für alle derartige Übergangs – oder
Teilforderungen muss eindeutig in dem allgemeinen Programm
gegeben werden, wobei der IV. Kongress erklärt, dass die Komintern
gleichermaßen entschieden die Bestrebungen verurteilt, die
Einführung der Teilforderungen in das Programm als Opportunismus
darzustellen, wie auch alle Versuche, die grundlegende revolutionäre
Aufgabe durch Teilforderungen zu vertuschen oder zu ersetzen.