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Lenin über die Weltrevolution

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Gutsbesitzer steht, den sie mehr als alles auf der Welt hassen. Deshalb hielt <strong>die</strong> Bauernschaft<br />

mit größtem Enthusiasmus, mit fester Treue zu uns. Es war nicht schwer zu erreichen, dass <strong>die</strong><br />

Bauernschaft uns gegen <strong>die</strong> Weißen verteidigte. Die Bauern, <strong>die</strong> den Krieg vordem gehasst<br />

hatten, taten nun alles Erdenkliche für den Krieg gegen <strong>die</strong> Weißen, für den Bürgerkrieg gegen<br />

<strong>die</strong> Gutsbesitzer. Trotzdem war das noch nicht alles, denn es betraf ja eigentlich nur <strong>die</strong> Frage,<br />

ob <strong>die</strong> Macht in den Händen der Gutsbesitzer oder der Bauern bleiben sollte. Uns genügte das<br />

nicht. Die Bauern verstehen, dass wir <strong>die</strong> Macht für <strong>die</strong> Arbeiter ergriffen haben und dass wir<br />

das Ziel verfolgen, <strong>die</strong> sozialistische Ordnung mit Hilfe <strong>die</strong>ser Macht aufzubauen. Daher war <strong>die</strong><br />

wichtigste Frage für uns <strong>die</strong> ökonomische Vorbereitung der sozialistischen Wirtschaft. Wir<br />

konnten sie nicht auf direktem Wege vorbereiten. Wir mussten es auf indirektem Wege tun. Der<br />

Staatskapitalismus, den wir bei uns geschaffen haben, ist ein eigenartiger Staatskapitalismus.<br />

Er entspricht nicht dem gewöhnlichen Begriff des Staatskapitalismus. Wir halten alle<br />

Kommandohöhen in unseren Händen, wir haben den Grund und Boden, der dem Staat gehört.<br />

Das ist sehr wichtig, wenn auch unsere Gegner <strong>die</strong> Sache so darstellen, als ob das nichts<br />

bedeute. Das ist falsch. Dass der Grund und Boden dem Staat gehört, ist außergewöhnlich<br />

wichtig und hat große praktische Bedeutung in wirtschaftlicher Hinsicht. Das haben wir erreicht,<br />

und ich muss sagen, dass sich auch unsere ganze weitere Tätigkeit nur in <strong>die</strong>sem Rahmen<br />

entwickeln darf. Wir haben schon erreicht, dass unsere Bauernschaft zufrieden ist, dass sich<br />

<strong>die</strong> Industrie hebt und dass der Handel auflebt. Ich habe schon gesagt, unser<br />

Staatskapitalismus unterscheidet sich von einem buchstäblich aufgefassten Staatskapitalismus<br />

dadurch, dass der proletarische Staat nicht nur den Grund und Boden, sondern auch alle<br />

wichtigsten Teile der Industrie in seinen Händen hält. Wir haben vor allem einen gewissen Teil<br />

der kleinen und mittleren Industrie in Pacht gegeben, alles andere dagegen bleibt in unseren<br />

Händen.<br />

Was den Handel betrifft, so möchte ich noch betonen, dass wir danach trachten,<br />

gemischte Gesellschaften zu gründen, und dass wir sie bereits gründen, d.h., Gesellschaften, in<br />

denen ein Teil des Kapitals Privatkapitalisten, und zwar ausländischen, gehört, der andere Teil<br />

aber uns. Erstens lernen wir dadurch, Handel zu treiben, und das haben wir nötig, und zweitens<br />

haben wir, wenn wir es für nötig befinden, ja immer <strong>die</strong> Möglichkeit, eine solche Gesellschaft<br />

wieder aufzulösen, so dass wir so zusagen nichts riskieren. Beim Privatkapitalisten gehen wir in<br />

<strong>die</strong> Lehre und suchen herauszufinden, wie wir vorwärtskommen können und was für Fehler wir<br />

machen. Mir scheint, dass ich mich auf <strong>die</strong>se Ausführungen beschränken kann.<br />

Ich möchte noch einige geringfügige Punkte berühren. Es ist zweifellos, dass wir eine<br />

enorme Zahl von Dummheiten gemacht haben und noch machen werden. Niemand kann das<br />

besser beurteilen und deutlicher sehen als ich. (Heiterkeit.) Warum machen wir denn

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