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Lenin über die Weltrevolution

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In Zeiten der Revolution lernen Millionen und aber Millionen Menschen in jeder<br />

Woche mehr als in einem Jahr gewöhnlichen, trägen Lebens. Denn bei dem jähen<br />

Umschwung im Leben eines ganzen Volkes wird besonders klar sichtbar, welche<br />

Klassen des Volkes <strong>die</strong>se oder jene Ziele verfolgen, <strong>über</strong> welche Kraft sie verfügen und<br />

mit welchen Mitteln sie wirken.<br />

Jeder klassenbewusste Arbeiter, Soldat und Bauer muss sich aufmerksam in <strong>die</strong><br />

Lehren der russischen Revolution hinein denken, besonders jetzt, Ende Juli, wo klar<br />

ersichtlich geworden ist, dass <strong>die</strong> erste Phase unserer Revolution mit einem Misserfolg<br />

geendet hat. [ hervorgehoben von der Komintern (SH) ] ; (Seite 229)<br />

In der Revolution lernen alle Klassen mit einer in gewöhnlichen, friedlichen Zeiten<br />

ungeahnten Schnelligkeit und Gründlichkeit. Die Kapitalisten, <strong>die</strong> am besten organisiert,<br />

<strong>die</strong> in Sachen des Klassenkampfes und der Politik am erfahrensten sind, hatten rascher<br />

als <strong>die</strong> anderen gelernt. Als sie sahen, dass <strong>die</strong> Lage der Regierung unhaltbar geworden war,<br />

griffen sie zu einer Methode, <strong>die</strong> nach 1848 viele Jahrzehnte lang von den Kapitalisten anderer<br />

Länder zur Irreführung, Spaltung und Schwächung der Arbeiter praktiziert wurde. Diese<br />

Methode ist <strong>die</strong> so genannte „Koalitions-“-Regierung, d.h., eine vereinigte, aus der<br />

Bourgeoisie und den Überläufern aus dem Lager des Sozialismus zusammengesetzte,<br />

gemeinsame Regierung. Die „sozialistischen“ Führer, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Regierung der<br />

Bourgeoisie eintraten, erwiesen sich unweigerlich als Strohmänner, als Marionetten, als<br />

Kulisse für <strong>die</strong> Kapitalisten, als Werkzeuge des Betrugs an den Arbeitern. (Seite 237 –<br />

238).<br />

So verlief <strong>die</strong> zweite Phase der russischen Revolution, vom 6. Mai bis zum 9. Juni.<br />

Die konterrevolutionäre Bourgeoisie erstarkte und festigte sich, gedeckt und geschützt<br />

von den „sozialistischen“ Ministern, sie bereiteten <strong>die</strong> Offensive vor, sowohl gegen den<br />

äußeren wie gegen den inneren Feind, d.h., gegen <strong>die</strong> revolutionären Arbeiter.<br />

Zum 9. Juni bereitete <strong>die</strong> Partei der revolutionären Arbeiter, <strong>die</strong> Partei der Bolschewiki,<br />

eine Demonstration in Petrograd vor, um der unaufhaltsam anwachsenden Unzufriedenheit und<br />

Empörung der Massen organisierten Ausdruck zu verleihen. (Seite 240)<br />

In der Tat, am 18. Juni trugen <strong>die</strong> Losungen des revolutionären Proletariats, <strong>die</strong><br />

Losungen des Bolschewismus, einen außerordentlich eindrucksvollen Sieg unter den<br />

Petersburger Massen davon. Am 19. Juni aber wurde von der Bourgeoisie und dem<br />

Bonapartisten Kerenski feierlich <strong>die</strong> gerade am 18. Juni begonnene Offensive an der<br />

Front bekannt gegeben. Die Offensive bedeutete faktisch <strong>die</strong> Wiederaufnahme des<br />

Raubkrieges im Interesse der Kapitalisten, entgegen dem Willen der ungeheuren

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