Lenin über die Weltrevolution

18 - 23. März 1919
Lenin: VIII. Parteitag der KPR (B) Band 29, Seite 127 - 211
(1) Rede bei der Eröffnung (Seite 127 - 130)
Genossen, wir müssen die Aufgaben unseres Parteitags in einem sehr schweren,
komplizierten und eigenartigen Moment der proletarischen Revolution in Russland und
in der ganzen Welt [ hervorgehoben von der Komintern SH ] aufnehmen. Wenn in der ersten
Zeit nach dem Oktober die Kräfte der Partei und der Sowjetmacht fast vollständig von der
Aufgabe in Anspruch genommen waren, sich gegen die Feinde, gegen die Bourgeoisie, die
äußere wie die innere, die an eine auch nur einigermaßen längere Dauer der Existenz der
sozialistischen Republik nicht glauben wollte, unmittelbar zu verteidigen, sie unmittelbar
abzuwehren, so haben wir dennoch allmählich festen Fuß gefasst, und an die erste Stelle sind
die Aufgaben des Aufbaus und der Organisation gerückt. Es scheint mir, dass unser
Parteitag voll und ganz im Zeichen dieser Aufbau- und Organisationsarbeit stehen muss.
Sowohl die Programmfragen, die in theoretischer Hinsicht gewaltige Schwierigkeiten
bieten und in erster Linie auf Fragen des Aufbaus hinauslaufen, als auch die speziell auf
der Tagesordnung des Parteitags stehenden Fragen, die Fragen der Organisation, der
Roten Armee und besonders der Arbeit auf dem Lande – alles das erfordert von uns,
dass wir unsere äußerste Aufmerksamkeit auf die Hauptfrage konzentrieren, die die
größten Schwierigkeiten bietet, aber auch die dankbarste Aufgabe der Sozialisten ist: auf
die Frage der Organisation. (Seite 127 – 128)
Genossen, Sie alle wissen natürlich, dass die Gründung der III., der
Kommunistischen Internationale in Moskau im Sinne der Einschätzung unserer
internationalen Lage ein Akt von größter Bedeutung ist. Gegen uns steht bislang eine bis
an die Zähne bewaffnete gewaltige reale Militärmacht – die stärksten Großmächte der
Welt. Und nichtsdestoweniger sagen wir uns voller Sicherheit, dass diese äußerlich
gigantische Kraft, die in physischer Hinsicht unvergleichlich mächtiger ist als wir – dass
diese Kraft ins Wanken geraten ist. Das ist schon keine Kraft mehr. Sie hat nicht jene
Festigkeit, die sie früher besaß. Darum ist unsere Aufgabe und unser Ziel, als Sieger aus