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Lenin über die Weltrevolution

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Die Resolution <strong>über</strong> <strong>die</strong> Beziehung zwischen den sozialistischen Parteien und den<br />

Gewerkschaften ist für uns Russen von besonders großer Bedeutung. Der Stockholmer<br />

Parteitag der SDAPR sprach sich für parteilose Gewerkschaften aus und stellte sich somit auf<br />

den Standpunkt der Neutralität. Der gleiche Standpunkt wurde stets auch von unseren<br />

parteilosen Demokraten, Bernsteinianern und Sozialrevolutionären vertreten. Der Londoner<br />

Parteitag stellte dagegen ein anderes Prinzip auf : Annäherung der Gewerkschaften an<br />

<strong>die</strong> Partei so weit, dass <strong>die</strong> Gewerkschaften (unter bestimmten Bedingungen) als<br />

parteiliche Organisationen anerkannt werden. Die sozialdemokratische Untersektion der<br />

russischen Sektion (<strong>die</strong> Sozialisten jedes Landes bilden auf den internationalen<br />

Kongressen eine selbständige Sektion) spaltete sich in Stuttgart bei der Erörterung <strong>die</strong>ser<br />

Frage. In anderen Fragen kam es zu keiner Spaltung. Es handelte sich um<br />

Folgendes:Plechanow trat prinzipiell für <strong>die</strong> Neutralität ein. Der Bolschewik Woinow<br />

[ Lunatscharski ] vertrat den anti-neutralistischen Standpunkt des Londoner Parteitags und<br />

der belgischen Resolution ( <strong>die</strong> zusammen mit dem Bericht de Brouckères in den Materialien<br />

des Kongresses abgedruckt wurde; <strong>die</strong>ser Bericht erscheint demnächst in russischer Sprache).<br />

Clara Zetkin bemerkte in ihrer Zeitschrift „Die Gleichheit“ [ Halbmonatsschrift, Organ der<br />

deutschen Arbeiterfrauenbewegung von1890 – 1923 ] mit Recht, <strong>die</strong> Argumente Plechanows zu<br />

Gunsten der Neutralität seien ebenso verunglückt wie der der Franzosen. Die Resolution des<br />

Stuttgarter Kongresses macht, wie Kautsky richtig hervor hob und wovon sich jeder durch<br />

aufmerksames Studium <strong>über</strong>zeugen kann, der prinzipiellen Anerkennung der „Neutralität“ ein<br />

Ende. Von Neutralität oder Parteilosigkeit steht in ihr kein Wort. Im Gegenteil, es wird mit aller<br />

Bestimmtheit <strong>die</strong> Notwendigkeit anerkannt, innige Beziehungen zwischen den<br />

Gewerkschaften und der sozialistischen Partei herzustellen und <strong>die</strong>se Beziehungen<br />

dauernd zu unterhalten.<br />

Die Londoner Resolution der SDAPR <strong>über</strong> <strong>die</strong> Gewerkschaften hat nunmehr in Gestalt<br />

der Stuttgarter Resolution eine feste prinzipielle Basis gewonnen. Die Stuttgarter Resolution<br />

stellt im Allgemeinen und für alle Länder <strong>die</strong> Notwendigkeit dauerhafter und enger<br />

Beziehungen zwischen Gewerkschaften und sozialistischer Partei fest ; <strong>die</strong> Londoner<br />

Resolution verweist darauf, dass für Russland unter günstigen Verhältnissen <strong>die</strong> Form der<br />

Beziehungen darin bestehen muss, dass <strong>die</strong> Gewerkschaften sich der Partei anschließen<br />

und dass darauf <strong>die</strong> Tätigkeit der Parteimitglieder gerichtet sein muss.<br />

Bemerkt sei, dass in Stuttgart das Neutralitätsprinzip seine schädlichen Seiten dadurch<br />

offenbarte, dass <strong>die</strong> Hälfte der deutschen Delegation, nämlich <strong>die</strong> Gewerkschaftsvertreter,<br />

am entschiedensten den opportunistischen Standpunkt vertrat. Deshalb waren zum<br />

Beispiel <strong>die</strong> Deutschen in Essen gegen van Kol ( in Essen handelte es sich um einen Parteitag<br />

und nicht einen Gewerkschaftskongress) , in Stuttgart aber für ihn. Die<br />

Neutralitätspropaganda trug in Deutschland faktisch schlimme Früchte, indem sie dem<br />

Opportunismus in der Sozialdemokratie in <strong>die</strong> Hände arbeitete. Mit <strong>die</strong>ser Tatsache muss

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