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Lenin über die Weltrevolution

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Die Selbstbestimmung der Nationen <strong>über</strong> Bord zu werfen und an ihre Stelle <strong>die</strong><br />

Selbstbestimmung der Werktätigen zu setzen ist grundfalsch, denn eine solche<br />

Konzeption berücksichtigt nicht, unter welchen Schwierigkeiten, auf welchen<br />

verschlungenen Pfaden <strong>die</strong> Differenzierung innerhalb der Nationen vor sich geht. (Seite<br />

158)<br />

Stehen <strong>die</strong> Nationen nun einmal auf verschiedenen Stufen des Weges vom Mittelalter<br />

zur bürgerlichen Demokratie und von der bürgerlichen Demokratie zur proletarischen<br />

Demokratie, so ist <strong>die</strong>ser Satz unseres Programms vollkommen richtig. Jeder Nation muss<br />

das Selbstbestimmungsrecht erhalten, und das trägt zur Selbstbestimmung der<br />

Werktätigen bei [ hervorgehoben von der Komintern SH ] . Das, was ist, nicht anerkennen<br />

wollen, ist ein Unding: Es wird <strong>die</strong> Anerkennung selbst erzwingen. In den verschiedenen<br />

Ländern geht <strong>die</strong> Scheidung zwischen Proletariat und Bourgeoisie ihre eigenartigen Wege.<br />

(Seite 159 – 160)<br />

Hier <strong>die</strong> Zahlen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Zusammensetzung des Warschauer Arbeiterrats: polnische<br />

Sozialverräter 333, Kommunisten 297. Das zeigt, dass dort nach unserem Revolutionskalender<br />

der Oktober schon nicht mehr fern ist. Aber erstens ist noch kein Dekret veröffentlicht, laut<br />

welchem alle Länder sich nach dem bolschewistischen Revolutionskalender zu richten<br />

haben; und wäre es auch veröffentlicht, so würde man es nicht befolgen. [ hervorgehoben<br />

von der Komintern SH ] . Zweitens liegen <strong>die</strong> Dinge augenblicklich so, dass <strong>die</strong> Mehrheit der<br />

polnischen Arbeiter, <strong>die</strong> weiter fortgeschritten sind und kulturell höher stehen als unsere, auf<br />

dem Standpunkt der „sozialistischen“ Vaterlandsverteidigung, auf dem Standpunkt des<br />

Sozialpatriotismus steht. Da heißt es abzuwarten. Da kann man nicht von der<br />

Selbstbestimmung der werktätigen Massen reden. Wir müssen <strong>die</strong>se Differenzierung<br />

propagieren. Das tun wir, aber es unterliegt nicht dem geringsten Zweifel, dass man <strong>die</strong><br />

Selbstbestimmung der polnischen Nation sofort anerkennen muss. Das ist klar. Die polnische<br />

proletarische Bewegung geht denselben Weg wie <strong>die</strong> unsrige, geht den Weg zur Diktatur<br />

des Proletariats, aber nicht so wie in Russland. Der Kommunismus wird nicht auf dem<br />

Wege der Gewalt Wurzeln fassen.[ hervorgehoben von der Komintern SH ] Als ich einem der<br />

besten polnischen kommunistischen Genossen sagte: „Ihr werdet es anders machen“,<br />

antwortete er mir: „Nein, wir werden das Gleiche machen, aber besser als ihr.“ Gegen ein<br />

solches Argument konnte ich absolut nichts einwenden. Man muss es ermöglichen, den<br />

bescheidenen Wunsch zu verwirklichen, <strong>die</strong> Sowjetmacht auf einem besseren Wege zu<br />

schaffen als bei uns. Man muss <strong>die</strong>ser Tatsache Rechnung tragen, dass der Weg dort in<br />

gewissem Maße ein eigenartiger Weg ist, und man darf nicht sagen: „Nieder mit dem<br />

Selbstbestimmungsrecht der Nationen ! Wir gewähren das Selbstbestimmungsrecht nur den<br />

werktätigen Massen.“ Diese Selbstbestimmung geht einen sehr komplizierten und schwierigen

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