Lenin über die Weltrevolution

Frage der Stockholmer Konferenz
„Proletari “ , Nr. 3.
Lenin, Band 25, Seite 245 – 247
Erstens, seit wann ist es in einer organisierten Partei üblich, dass einzelne Mitglieder zu
wichtigen Fragen „im eigenen Namen“ sprechen; wenn die Fraktion die Frage nicht
behandelt hat. Zweitens, welches Recht hatte Gen. Kamenew, sich darüber hinweg zu
setzen, dass ein Beschluss des ZK der Partei gegen eine Beteiligung in Stockholm
vorliegt ? Solange dieser Beschluss nicht durch einen Parteitag oder einen neuen Beschluss
des ZK aufgehoben worden ist, bleibt er für die Partei Gesetz.
Die Schlussfolgerung ist wiederum die, dass Kamenew nicht nur kein Recht hatte
aufzutreten, sondern dass er einen Parteibeschluss direkt verletzte, direkt gegen die
Partei gesprochen, ihrem Willen zuwider gehandelt hat.
Sich auf Beratungen mit den Sozialimperialisten, den Ministern, den Helfershelfern
der Henker in Russland einlassen – das ist eine Schmach, das ist Verrat. Von
Internationalismus aber kann dann schon gar keine Rede sein.
Es darf nicht geduldet werden, dass die Partei der Internationalisten, die vor der
ganzen Welt die Verantwortung für den revolutionären Internationalismus trägt, sich
durch Liebäugeln mit den Machenschaften der russischen und deutschen
Sozialimperialisten, mit den Machenschaften der Minister der bürgerlichen
imperialistischen Regierung der Tschernow, Skobelew und Co kompromittiert.
Wir haben beschlossen, die III. Internationale zu schaffen. Das müssen wir allen
Schwierigkeiten zum Trotz verwirklichen. Keinen Schritt zurück zu Übereinkünften
zwischen Sozialimperialisten und Überläufern aus dem Lager des Sozialismus !
17/30. August 1917
An das Auslandsbüro des Zentralkomitees, geschickt von Helsinki
nach Stockholm