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Lenin über die Weltrevolution

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„zerreißen“ den Austausch, sie verändern oder unterbrechen ihn nur vor<strong>über</strong>gehend an<br />

einer Stelle, um ihn an anderer Stelle fortzusetzen. Der jetzige Krieg hat den Austausch<br />

nicht zerrissen, sondern nur an einigen Stellen erschwert, auf andere Stellen verlegt,<br />

aber als Weltzusammenhang bestehen lassen . Der anschaulichste Beweis dafür sind <strong>die</strong><br />

Wechselkurse. Dies erstens. Zweitens lesen wir im Entwurf des Gen. S. :<br />

„Die Entwicklung der Produktivkräfte, <strong>die</strong> auf der Basis des Warenaustauschs und des<br />

Kapitalexports aller Völker in <strong>die</strong> Weltwirtschaft einbezogen hat“ usw. Der imperialistische Krieg<br />

unterbricht ( stellenweise, vor<strong>über</strong>gehend) ebenso wie den Austausch auch den Kapitalexport;<br />

<strong>die</strong> „Kritik“ des Gen. S. Trifft somit auch ihn selbst . (Seite 139)<br />

Drittens war (im alten Programm) davon <strong>die</strong> Rede, warum <strong>die</strong> Arbeiterbewegung<br />

„seit langem“ international geworden ist. Es unterliegt keinem Zweifel, dass sie das<br />

schon vor dem Kapitalexport als dem höchsten Stadium des Kapitalismus geworden<br />

war. [ hervorgehoben von der Komintern (SH) ]<br />

Schlussfolgerung: Gen. S. Hat ein Stückchen der Definition des Imperialismus<br />

(Kapitalexport) an offenbar falscher Stelle eingeflickt.<br />

Ferner gefallen <strong>die</strong> Worte „zivilisierte Welt“ dem Gen. S. nicht, denn sie deuten nach<br />

seiner Meinung etwas Friedliches, Harmonisches an und lassen <strong>die</strong> Kolonien vergessen.<br />

Das Gegenteil ist richtig. Wenn es von der „zivilisierten Welt“ spricht, weist das<br />

Programm auf das Disharmonische, auf <strong>die</strong> Existenz nicht-zivilisierter Länder (das ist doch eine<br />

Tatsache ) hin, während es im Entwurf des Gen. S. viel harmonischer zugeht, denn dort ist<br />

einfach von der „Einbeziehung aller Völker in <strong>die</strong> Weltwirtschaft“ <strong>die</strong> Rede !! Als ob alle<br />

Völker gleichmäßig in <strong>die</strong> Weltwirtschaft einbezogen wären ! Als ob zwischen den<br />

„zivilisierten“ und nicht-zivilisierten Völkern nicht gerade auf Grund der „Einbeziehung in<br />

<strong>die</strong> Weltwirtschaft“ Knechtschaftsverhältnisse bestünden !<br />

Bei Gen. S. kommt geradezu eine Verschlechterung des alten Programms in beiden<br />

von ihm berührten Themen heraus. Die Internationalität ist bei ihm schwächer betont. Es ist<br />

uns aber sehr wichtig zu zeigen, dass <strong>die</strong>se schon vor langer Zeit, sehr lange vor der Epoche<br />

des Finanzkapitals entstanden ist. Auch ergibt sich bei ihm in der Frage des Verhältnisses zu<br />

den Kolonien mehr „Harmonie“. Es steht uns aber schlecht an, <strong>die</strong> unleugbare Tatsache zu<br />

verschweigen, dass <strong>die</strong> Arbeiterbewegung vorläufig leider nur <strong>die</strong> zivilisierten Länder erfasst<br />

hat.<br />

Ich wäre gern bereit, dem Gen. S. zuzustimmen, wenn er einen klaren Hinweis auf<br />

<strong>die</strong> Ausbeutung der Kolonien forderte. Das ist wirklich ein wichtiger Bestandteil des

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