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Lenin über die Weltrevolution

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geschieht in Europa dasselbe wie bei uns. Jedes Land muss auf seine Weise den Kampf im<br />

Innern führen, den Kampf gegen den eigenen Opportunismus, gegen <strong>die</strong> eigenen Menschewiki<br />

und Sozialrevolutionäre, <strong>die</strong> unter anderen Namen in größerem oder geringerem Maße in allen<br />

Ländern existieren. Und <strong>die</strong>ser Kampf hat bereits begonnen.<br />

Und eben, weil sie <strong>die</strong>se Erfahrungen selbständig machen, kann man dafür einstehen,<br />

dass der Sieg der kommunistischen Revolution in allen Ländern unausbleiblich ist. Und je<br />

größer <strong>die</strong> Schwankungen in den Reihen der Feinde, je größer <strong>die</strong> Unsicherheit, <strong>die</strong> darin zum<br />

Ausdruck kommt, dass sie erklären, <strong>die</strong> Bolschewiki seien Verbrecher und man würde niemals<br />

mit ihnen Frieden schließen – desto besser für uns.<br />

Jetzt sagen sie: Wenn wir schon Handel treiben, dann ohne <strong>die</strong> Bolschewiki<br />

anzuerkennen. Wir haben nichts dagegen: bitte, meine Herren, versuchen Sie es. Was den<br />

Umstand betrifft, dass Sie uns nicht anerkennen, so verstehen wir das. Wir würden es für einen<br />

Fehler Ihrerseits halten, wenn Sie uns anerkennen wollten. Aber wenn Sie so in <strong>die</strong> Sackgasse<br />

geraten sind, dass Sie <strong>die</strong> Bolschewiki zuerst als Übertreter aller göttlichen und menschlichen<br />

Gesetze bezeichnen und erklären, Sie würden mit ihnen keine Verhandlungen führen und<br />

keinen Frieden schließen, dann aber sagen, dass Sie den Warenaustausch aufnehmen wollen,<br />

ohne unsere Politik anzuerkennen – so ist das ein Sieg für uns, der der kommunistischen<br />

Bewegung unter den Volksmassen eines jeden Landes einen Auftrieb geben und sie weiter<br />

vertiefen wird. Diese Bewegung geht so tief, dass neben den Organisationen, <strong>die</strong> offiziell der III.<br />

Internationale angeschlossen sind, eine ganze Reihe von Bewegungen in den fortgeschrittenen<br />

Ländern eingesetzt hat, <strong>die</strong> sich zwar weder dem Sozialismus noch dem Kommunismus<br />

anschließen, <strong>die</strong> auch den Bolschewismus weiter verurteilen, sich aber dennoch, von der macht<br />

der Ereignisse getrieben, ihm nähern.<br />

Ein Krieg im 20. Jahrhundert, in einem zivilisierten Land, zwingt <strong>die</strong> Regierungen zur<br />

Selbstentlarvung. Eine französische Zeitung veröffentlichte Dokumente des ehemaligen Kaisers<br />

Karl von Österreich, der Frankreich im Jahre 1916 ein Friedensangebot gemacht hat. Jetzt ist<br />

sein Schreiben veröffentlicht, und <strong>die</strong> Arbeiter richten an den Führer der Sozialisten, an Albert<br />

Thomas, <strong>die</strong> Frage: Sie waren damals in der Regierung, und Ihrer Regierung wurde ein<br />

Friedensangebot gemacht. Was haben Sie damals getan ? Als man <strong>die</strong>se Frage an Albert<br />

Thomas richtete, blieb er <strong>die</strong> Antwort schuldig.<br />

Diese Enthüllungen haben eben erst begonnen. Die Volksmassen wissen Bescheid und<br />

können weder in Europa noch in Amerika <strong>die</strong> alte Stellung zum Krieg einnehmen. Sie fragen:<br />

Wozu hat man 10 Millionen Menschen getötet und 20 Millionen zu Krüppeln gemacht ? Diese<br />

Frage stellen, heißt <strong>die</strong> Massen zwingen, für <strong>die</strong> Diktatur des Proletariats Stellung zu beziehen.<br />

Diese Frage stellen heißt sie beantworten: Man hat 10 Millionen Menschen hingeschlachtet und

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