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Lenin über die Weltrevolution

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Ich weiß nicht, wie lange uns <strong>die</strong> kapitalistischen Mächte <strong>die</strong> Möglichkeit geben werden, in<br />

Ruhe zu lernen. Aber jeden Augenblick, den wir frei sind von militärischer Tätigkeit, vom Krieg,<br />

müssen wir ausnutzen, um zu lernen und zwar von Anfang an.<br />

Die ganze Partei und alle Schichten in Russland beweisen das durch ihren<br />

Bildungshunger. Das Streben nach Bildung beweist, dass für uns jetzt <strong>die</strong> wichtigste Aufgabe<br />

darin besteht, zu lernen und zu lernen. Aber auch <strong>die</strong> ausländischen Genossen müssen lernen,<br />

nicht in dem Sinne, wie wir lernen müssen – lesen, schreiben und das Gelesene verstehen, was<br />

uns noch Not tut. Man streitet sich dar<strong>über</strong>, ob das zur proletarischen oder zur bürgerlichen<br />

Kultur gehört. Ich lasse <strong>die</strong>se Frage offen. Fest steht jedenfalls: Wir müssen zunächst lesen,<br />

schreiben und das Gelesene verstehen lernen. Die Ausländer haben das nicht mehr nötig. Was<br />

sie nötig haben, ist schon etwas Höheres. Dazu gehört vor allem, dass sie das, was wir <strong>über</strong><br />

den organisatorischen Aufbau der kommunistischen Parteien geschrieben und was <strong>die</strong><br />

Ausländer unterzeichnet haben, ohne es gelesen und ohne es verstanden zu haben, nun auch<br />

verstehen. Das müssen sie als erste Aufgabe stellen. Man muss <strong>die</strong>se Resolution zur<br />

Durchführung bringen. Man kann das nicht <strong>über</strong> Nacht tun, das ist absolut unmöglich. Die<br />

Resolution ist zu russisch, sie widerspiegelt <strong>die</strong> russische Erfahrung, deshalb ist sie von den<br />

Ausländern nicht verstanden worden, deshalb können <strong>die</strong> Ausländer sich nicht damit begnügen,<br />

sie wie ein Heiligenbild an <strong>die</strong> Wand zu hängen und davor zu beten. Damit ist nichts erreicht.<br />

Sie müssen ein Stück der russischen Erfahrung in sich aufnehmen. Wie wird das geschehen ?<br />

Das weiß ich nicht. Vielleicht werden uns zum Beispiel <strong>die</strong> Faschisten in Italien gute Dienste<br />

leisten, indem sie den Italienern klarmachen, dass sie noch nicht genügend aufgeklärt sind und<br />

dass ihr Land noch nicht gegen Schwarzhunderterbanden gefeit ist. Vielleicht wird das sehr<br />

nützlich sein. Wir Russen müssen auch nach Mitteln und Wegen suchen, den Ausländern <strong>die</strong><br />

Grundlagen <strong>die</strong>ser Resolution klarzumachen. Sonst sind sie absolut nicht imstande, <strong>die</strong>se<br />

Resolution durchzuführen. Ich bin davon <strong>über</strong>zeugt, dass wir in <strong>die</strong>sem Sinne nicht nur den<br />

russischen, sondern auch den ausländischen Genossen sagen müssen, dass das Wichtigste in<br />

der jetzt anbrechenden Periode das Lernen ist. Wir lernen im allgemeinen Sinne, Sie dagegen<br />

müssen im speziellen Sinne lernen, um <strong>die</strong> Organisation, den Aufbau, <strong>die</strong> Methode und den<br />

Inhalt der revolutionären Arbeit wirklich zu verstehen. Wenn das geschieht, dann werden,<br />

davon bin ich <strong>über</strong>zeugt, <strong>die</strong> Perspektiven der <strong>Weltrevolution</strong> nicht nur gut, sondern<br />

ausgezeichnet sein.<br />

(Stürmischer , lang anhaltender Beifall: Zurufe: „Es lebe unser Genosse <strong>Lenin</strong>!“, <strong>die</strong> neue<br />

Ovationen auslösen.)<br />

Prawda Nr. 258, 15. November 1922

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