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Lenin über die Weltrevolution

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gezogen werden. Darum ist es grundfalsch und zutiefst anti-marxistisch, ihn als<br />

allgemeine Formel, als Schablone, als Kriterium der Taktik anzuwenden. Der Begriff<br />

„gesamt-nationale Revolution“ muss einen Marxisten darauf hinweisen, dass es notwendig ist,<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Interessen der verschiedenen Klassen, <strong>die</strong> hinsichtlich gewisser,<br />

bestimmter, beschränkter allgemeiner Aufgaben miteinander <strong>über</strong>einstimmen, genau zu<br />

analysieren. Auf keinen Fall darf <strong>die</strong>ser Begriff dazu <strong>die</strong>nen, das Studium des<br />

Klassenkampfes im Zuge <strong>die</strong>ser oder jener Revolution zu vertuschen , zur Seite zu<br />

drängen. Den Begriff „gesamt-nationale Revolution“ so verwenden, heißt sich völlig vom<br />

Marxismus los sagen und zu der vulgären Phrase kleinbürgerlicher Demokraten oder<br />

kleinbürgerlicher Sozialisten zurückkehren. (Seite 405)<br />

(Seite 406) Unsere Sozialdemokraten vom rechten Flügel vergessen häufig <strong>die</strong>se<br />

Wahrheit. Noch häufiger vergessen sie, dass sich mit dem Fortschreiten der Revolution das<br />

gegenseitige Verhältnis der Klassen in der Revolution ändert. Jeder wirkliche Fortschritt<br />

der Revolution bedeutet, dass breitere Massen in <strong>die</strong> Bewegung hineingezogen, also <strong>die</strong><br />

Klasseninteressen bewusster, also <strong>die</strong> politischen, Parteiform annehmenden<br />

Gruppierungen bestimmter werden, dass sich das Klassengesicht der verschiedenen<br />

Parteien genauer abzeichnet, dass also <strong>die</strong> allgemeinen, abstrakten, in ihrer Abstraktheit<br />

unklaren und verschwommenen politischen und ökonomischen Forderungen immer<br />

mehr durch konkrete, genau bestimmte verschiedenartige Forderungen der<br />

verschiedenen Klassen abgelöst werden.<br />

Erst im Laufe des Klassenkampfes, erst während der sich <strong>über</strong> einen mehr oder<br />

minder langen Zeitraum erstreckenden historischen Entwicklung der Revolution tritt zu<br />

Tage, dass <strong>die</strong> verschiedenen Klassen <strong>die</strong>se Demokratie verschieden auffassen. Mehr<br />

noch: zu Tage tritt <strong>die</strong> tiefe Kluft zwischen den von den verschiedenen Klassen<br />

vertretenen Interessen, <strong>die</strong> verschiedene ökonomische und politische Maßnahmen im<br />

Namen ein und derselben „Demokratie“ erfordern.<br />

Erst im Verlauf des Kampfes, erst während der Entwicklung der Revolution wird<br />

klar, dass <strong>die</strong> eine „demokratische“ Klasse oder Schicht nicht so weit gehen will oder<br />

kann wie <strong>die</strong> andere – dass <strong>die</strong> Verwirklichung der „gemeinsamen“ (angeblich<br />

gemeinsamen) Aufgaben den Boden bilden für erbitterte Zusammenstöße wegen der Art<br />

und Weise ihrer Verwirklichung, beispielsweise wegen <strong>die</strong>ses oder jenes Grades und<br />

Umfangs, wegen <strong>die</strong>ser oder jener Folgerichtigkeit der Freiheit, der Volksherrschaft,<br />

wegen <strong>die</strong>ses oder jenes Übergangs des Grund und Bodens an <strong>die</strong> Bauernschaft usw.<br />

[ hervorgehoben von der Komintern (SH) ] ; (Seite 406 - 407)<br />

Die Wahlen rührten <strong>die</strong> Massen auf und zeigten nicht nur deren Augenblickstimmung,

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