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Lenin über die Weltrevolution

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können, um zu zeigen, dass der alte Sozialismus verfault, tot ist – hauptsächlich zu <strong>die</strong>sem<br />

Zweck wurde <strong>die</strong> Frage der Umbenennung unserer Partei aufgeworfen, um so mehr, als vom<br />

rein theoretischen Standpunkt <strong>die</strong> Bezeichnung „Sozialdemokratie“ längst nicht mehr richtig ist.<br />

Bereits in den vierziger Jahren, in Frankreich, als sie zum ersten Mal häufiger in politischem<br />

Sinne gebraucht wurde, wurde sie für eine Partei des kleinbürgerlichen sozialistischen<br />

Reformismus gebraucht, nicht aber für <strong>die</strong> Partei des revolutionären Proletariats. Somit war der<br />

stärkste Beweggrund, das Motiv bei der Änderung des Namens unserer Partei, der zum<br />

Namen der neuen Internationale geworden ist, das Bestreben, sich von dem alten<br />

Sozialismus entschieden abzugrenzen. (Seite 274)<br />

Wenn wir uns fragen, was der Kommunismus zum Unterschied vom Sozialismus<br />

ist, so müssen wir sagen, dass der Sozialismus <strong>die</strong> Gesellschaft ist, <strong>die</strong> unmittelbar aus<br />

dem Kapitalismus hervorwächst; er ist <strong>die</strong> erste Form der neuen Gesellschaft, während<br />

der Kommunismus eine höhere Form der Gesellschaft ist, <strong>die</strong> sich erst dann entwickeln<br />

kann, wenn sich der Sozialismus vollständig gefestigt hat. Der Sozialismus bedingt<br />

Arbeit ohne Hilfe der Kapitalisten, gesellschaftliche Arbeit bei strengster<br />

Rechnungsführung, Kontrolle und Aufsicht durch <strong>die</strong> organisierte Avantgarde, den<br />

fortgeschrittensten Teil der Werktätigen, wobei sowohl das Maß der Arbeit als auch <strong>die</strong><br />

Entlohnung festgesetzt werden müssen. Diese Festsetzung ist notwendig, weil <strong>die</strong><br />

kapitalistische Gesellschaft uns solche Spuren und solche Gewohnheiten hinterlassen<br />

hat wie isoliertes Arbeiten, Misstrauen gegen<strong>über</strong> der gesellschaftlichen Wirtschaft, <strong>die</strong><br />

alten Gewohnheiten des Kleinbesitzers, <strong>die</strong> in allen bäuerlichen Ländern herrschen. Das<br />

alles steht mit einer wirklich kommunistischen Wirtschaft in Widerspruch. Als<br />

Kommunismus jedoch bezeichnen wir eine Gesellschaftsordnung, in der <strong>die</strong> Menschen<br />

sich daran gewöhnen, ihren gesellschaftlichen Pflichten ohne besonderen<br />

Zwangsapparat nachzukommen, in der unentgeltliche Arbeit zum Nutzen der<br />

Gemeinschaft zur allgemeinen Erscheinung wird.[ hervorgehoben von der Komintern SH ].<br />

Es versteht sich von selbst, dass der Begriff „Kommunismus“ für <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

ersten Schritt zum endgültigen Sieg <strong>über</strong> den Kapitalismus tun, in weiter Ferne liegt. Wie richtig<br />

daher auch <strong>die</strong> Änderung des Namens unserer Partei war, wie groß der Nutzen, den sie<br />

gebracht hat, wie bedeutsam das bereits Vollbrachte, das riesige Ausmaße angenommen hat –<br />

denn in der ganzen Welt gibt es jetzt bereits kommunistische Parteien, und obwohl seit<br />

der Gründung der Kommunistischen Internationale noch kein volles Jahr verstrichen ist,<br />

ist sie vom Standpunkt der Arbeiterbewegung ungleich stärker als <strong>die</strong> sterbende alte II.<br />

Internationale -, so wäre es doch eine grobe Entstellung, hohle Aufschneiderei und würde<br />

praktisch nur zum Schaden gereichen, wollte man den Namen „Kommunistische Partei“ so<br />

auslegen, als würde <strong>die</strong> kommunistische Ordnung sofort verwirklicht. (…) Wenn ihr euch

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