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Lenin über die Weltrevolution

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6. Dezember 1920<br />

<strong>Lenin</strong>: Rede in der Aktivversammlung der Moskauer Organisation der KPR (B); <strong>Lenin</strong>,<br />

Werke, Band 31, Seite 434ff<br />

Das Wesentliche in der Frage der Konzession ist unter dem Gesichtspunkt politischer<br />

Erwägungen <strong>die</strong> Regel, <strong>die</strong> wir nicht nur theoretisch erfasst, sondern auch praktisch angewandt<br />

haben und <strong>die</strong> für uns lange Zeit, bis zum endgültigen Sieg des Sozialismus in der ganzen<br />

Welt, <strong>die</strong> Grundregel bleiben wird, nämlich dass man <strong>die</strong> Widersprüche und Gegensätze<br />

zwischen zwei imperialistischen Mächtegruppen, zwischen zwei kapitalistischen<br />

Staatengruppen ausnutzen und sie aufeinander hetzen muss. Solange wir nicht <strong>die</strong><br />

ganze Welt gewonnen haben, solange wir, wirtschaftlich und militärisch gesehen, noch<br />

schwächer sind als <strong>die</strong> übrige, <strong>die</strong> kapitalistische Welt, solange haben wir uns an <strong>die</strong><br />

Regel zu halten, dass man <strong>die</strong> Widersprüche und Gegensätze zwischen den Imperialisten<br />

geschickt ausnutzen muss. [ hervorgehoben von der Komintern – SH ].Hätten wir uns nicht<br />

an <strong>die</strong>se Regel gehalten, so hingen wir alle längst zum Vergnügen der Kapitalisten an diversen<br />

Bäumen. Die wichtigste Erfahrung in <strong>die</strong>ser Hinsicht machten wir beim Abschluss des Brester<br />

Vertrags. Man darf daraus nicht <strong>die</strong> Schlussfolgerung ziehen, dass es nur solche Verträge<br />

geben könne wie <strong>die</strong> von Brest und Versailles. Das stimmt nicht. Es gibt auch eine dritte, für<br />

uns vorteilhafte Art von Verträgen. (Seite 434 - 435)<br />

Es konnte scheinen, als wäre eine Art Block der ersten sozialistischen Republik mit dem<br />

deutschen Imperialismus gegen einen anderen Imperialismus entstanden. Aber wir haben<br />

keinerlei Block geschlossen und sind nirgends so weit gegangen, dass <strong>die</strong> sozialistische<br />

Staatsmacht gefährdet oder kompromittiert worden wäre, sondern haben den Zwist zwischen<br />

den Beiden imperialistischen Gruppen so ausgenutzt, dass zuletzt beide das Spiel verloren.<br />

Damals wurde, wie ich mich erinnere, dar<strong>über</strong> philosophiert, dass man, um Zeit zu<br />

gewinnen, Raum opfern müsse. Und eben <strong>die</strong>se Theorie der Philosophen von Zeit und Raum<br />

wurde praktisch und politisch angewandt: Wir opferten viel Raum, gewannen dafür jedoch so<br />

viel Zeit, dass wir uns stark machen konnten. Nachher aber, als alle Imperialisten uns mit einem<br />

großen Krieg <strong>über</strong>ziehen wollten, zeigte es sich, dass das unmöglich war, denn für einen<br />

großen Krieg hatten sie weder Mittel noch Kräfte. Wir brachten damals keine grundlegenden<br />

Interessen zum Opfer, wir gaben zweitrangige Interessen auf und bewahrten <strong>die</strong> grundlegenden<br />

Hier taucht nebenbei bemerkt, <strong>die</strong> Frage des Opportunismus auf. Der Opportunismus<br />

besteht darin, dass man <strong>die</strong> grundlegenden Interessen opfert, um zeitweilige, teilweise Vorteile

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