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Lenin über die Weltrevolution

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sich, von den russischen Kräften ausgehend, den Sturz des internationalen<br />

Imperialismus als Aufgabe zu stellen, der wäre ein Mensch, der den Verstand verloren<br />

hat. Solange aber dort, im Westen, <strong>die</strong> Revolution erst heranreift, wenn sie jetzt auch<br />

schneller heranreift als gestern, ist unsere Aufgabe nur folgende: Wir, ein Trupp, der<br />

trotz unserer Schwäche an <strong>die</strong> Spitze gerückt ist, müssen alles tun, jede Chance<br />

auszunutzen, um <strong>die</strong> eroberten Positionen zu halten. Alle übrigen Erwägungen müssen dem<br />

untergeordnet werden: <strong>die</strong> Chance vollständig ausnutzen, damit wir den Augenblick, wo der<br />

internationale Imperialismus sich gegen uns zusammenschließt, um ein paar Wochen<br />

hinausschieben. Wenn wir so handeln, dann werden wir einen Weg gehen, den jeder<br />

klassenbewusste Arbeiter in den europäischen Ländern billigen wird, denn er weiß, dass das,<br />

was wir erst seit 1905 gelernt haben und was Frankreich und England im Laufe von<br />

Jahrhunderten gelernt haben – er weiß, wie langsam <strong>die</strong> Revolution in der freien<br />

Gesellschaft der vereinigten Bourgeoisie heranreift, er weiß, dass man solchen Kräften ein<br />

Agitationsbüro entgegenstellen muss, das Propaganda im wahren Sinne des Wortes treiben<br />

wird, wenn wir Schulter an Schulter mit dem aufständischen deutschen, französischen<br />

und englischen Proletariat stehen werden. Bis dahin, wie betrüblich das auch sein mag, wie<br />

sehr das auch den revolutionären Traditionen zuwider sein mag, kann es nur eine einzige<br />

Taktik geben: abwarten, lavieren und zurückweichen. (Seite 281 - 282)<br />

Und wenn man sagt, wir hätten keine internationale Außenpolitik, so sage ich: Jede<br />

andere Politik irrt bewusst oder unbewusst dazu ab, eine provokatorische Rolle zu spielen und<br />

Russland zum Werkzeug eines Bündnisses mit den Imperialisten à la Tschchenkeli oder à la<br />

Semjonow zu machen. Und wir sagen: Lieber unendlich viel schwerere nationale und<br />

staatliche Erniedrigungen und Drangsal erleben, erdulden und tragen, aber auf seinem<br />

Posten bleiben und als ein sozialistischer Trupp, der durch <strong>die</strong> Ereignisse von den<br />

Reihen der sozialistischen Armee getrennt wurde und abzuwarten gezwungen ist, bis <strong>die</strong><br />

sozialistische Revolution in den anderen Ländern ihm zur Hilfe eilt. Und sie kommt uns<br />

zur Hilfe. Langsam, aber sie kommt. Und der Krieg, der sich jetzt im Westen abspielt,<br />

revolutioniert <strong>die</strong> Massen mehr als früher und bringt <strong>die</strong> Stunde des Aufstands näher.<br />

[ hervorgehoben von der Komintern (SH) ]<br />

Die Propaganda, <strong>die</strong> bisher getrieben wurde, besagte, dass der imperialistische Krieg ein<br />

ein durch und durch verbrecherischer und reaktionärer Krieg ist, der um Eroberungen willen<br />

geführt wird. Jetzt aber bestätigt es sich, dass an der Westfront, wo Hunderttausende und<br />

Millionen französischer und deutscher Soldaten sich gegenseitig niedermetzeln – dass dort<br />

das Heranreifen der Revolution rascher als früher vor sich gehen muss, obwohl <strong>die</strong>se<br />

Revolution langsamer kommt, als wir erwartet haben.<br />

Ich bin in der Frage der Außenpolitik ausführlicher eingegangen, als ich beabsichtigte,

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