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Lenin über die Weltrevolution

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30. April – 19. Mai 1907<br />

V. Parteitag der SDAPR [„Londoner Parteitag“]<br />

zuerst veröffentlicht 1909 in dem Buch „Der Londoner Parteitag der SDAPR<br />

(abgehalten im Jahre 1907). Vollständiger Text der Protokolle“, Paris.<br />

<strong>Lenin</strong>, Band 12, Seite 441 – 513<br />

(1) Rede in der Diskussion <strong>über</strong> <strong>die</strong> Tagesordnung des Parteitags – 2. Mai<br />

Man spricht von den Erfahrungen der westeuropäischen sozialdemokratischen<br />

Parteien mit ihren „sachlichen“ Parteitagen, ich aber sage Ihnen, dass <strong>die</strong> Deutschen auf ihren<br />

Parteitagen mehr als einmal Fragen erörtert haben, <strong>die</strong> abstrakterer, theoretischer Natur sind,<br />

als es <strong>die</strong> Einschätzung der bei uns vor sich gehenden Revolution und der Aufgaben des<br />

Proletariats in ihr ist. Aus den Erfahrungen der anderen Parteien dürfen wir nicht das nehmen,<br />

was uns auf das Niveau <strong>die</strong>ser oder jener Periode des grauen, routinierten Alltags hinab drückt.<br />

Wir müssen das nehmen, was uns zu den allgemeinen Fragen, zu den Aufgaben des<br />

ganzen revolutionären Kampfes des Proletariats insgesamt hinauf führt. Wir müssen von<br />

den besten und nicht von den schlechtesten Beispielen lernen.<br />

Man sagt: „Ernste taktische Fragen dürfen nicht mit einer Mehrheit von einem Dutzend<br />

Stimmen entschieden werden.“ Und, ist das etwa keine Sophistik ? Ist das etwa kein<br />

schwächlicher Rückzieher von der Prinzipienfestigkeit zur Prinzipienlosigkeit ?<br />

Die Entscheidung der Frage wird niemals durch eine Abstimmung erzielt. Wir<br />

entscheiden schon seit mehreren Jahren <strong>über</strong> Fragen der marxistischen Einschätzung<br />

unserer Revolution. Wir <strong>über</strong>prüfen schon seit Jahren an Hand der Erfahrungen unserer<br />

Revolution unsere theoretischen Ansichten und allgemeinen taktischen Beschlüsse. Und<br />

jetzt will man uns erzählen, es sei immer noch nicht an der Zeit, das Fazit <strong>die</strong>ser Parteiarbeit zu<br />

ziehen ! Man dürfe nicht, so wird uns gesagt, <strong>die</strong> Grundlagen seiner Taktik festlegen, man<br />

müsse vielmehr hinter den Ereignissen her hinken und Entscheidungen von Fall zu Fall treffen<br />

…<br />

Man sagt: „Im Interesse des Parteifriedens … im Interesse der praktischen Arbeit wollen<br />

wir <strong>die</strong> allgemeinen Fragen umgehen.“ Das ist ein Sophismus. Derartige Fragen darf man nicht<br />

umgehen. Die Umgehung <strong>die</strong>ser Fragen führt nicht zum Frieden, sondern lediglich zu einem<br />

blinderen und damit wütenderen, minder fruchtbaren Parteikampf.

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