Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg
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che durch die EU (European Commission 2008). Deutschland hat im Gegensatz zu<br />
allen anderen europäischen Ländern die <strong>in</strong>dikativen EU-Zielvorgaben als e<strong>in</strong>es der<br />
ersten Mitgliedsländer mit nationaler Verb<strong>in</strong>dlichkeit ausgestattet. Nicht umsonst ist<br />
Deutschland bei den EE heute Marktführer <strong>in</strong> Europa.<br />
Den Energiemärkten bieten sich viele erneuerbare Energieträger (vgl. Abbildung 38)<br />
für e<strong>in</strong>e umfassende, auf Diversifikation ausgerichtete Sektorstrategie an, die<br />
nicht nur zur Umweltverträglichkeit, sondern auch zur Versorgungssicherheit beitra-<br />
gen. Biogene Stoffe s<strong>in</strong>d der Allrounder unter den EE, da sie <strong>in</strong> allen drei Energie-<br />
märkten zum E<strong>in</strong>satz gebracht werden können: <strong>in</strong> der Strom-, Wärme- und Kraftstoff-<br />
versorgung. W<strong>in</strong>d und Photovoltaik s<strong>in</strong>d jedoch nur auf die Elektrizitätsgew<strong>in</strong>nung<br />
ausgerichtet, Solarthermie h<strong>in</strong>gegen auf Wärme. Im Folgenden werden aus zwei<br />
Energiemärkten, Strom und Verkehr, jeweils die drei wachstumsstärksten, <strong>in</strong> den<br />
neuen Ländern ebenfalls mit kritischer Masse präsenten erneuerbaren Energieträger<br />
umfassend vorgestellt.<br />
Ihr Vorsprung als first mover wurde mit relativ gut aufe<strong>in</strong>ander abgestimmten Re-<br />
gulationsweisen erzielt. Unter Berücksichtigung der Implementationszeitpunkte von<br />
Strome<strong>in</strong>speisegesetz (1991) und EEG (2000) wurden bereits nach kurzer Zeit be-<br />
achtliche Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotentiale generiert. Die Zahlen spre-<br />
chen für sich:<br />
- Bereits 2005 konnten durch Errichtung und Betrieb von EE-Unternehmen 18,1<br />
Mrd. Euro Umsatz <strong>in</strong> Gesamtdeutschland erzielt werden (BMU 2008). EE ha-<br />
ben Jahr für Jahr nach Goldman Sachs (2006) e<strong>in</strong>e Wachstumsrate zwi-<br />
schen 20 bis 30%. Viele sprechen deshalb von „der Megabranche“. Das In-<br />
stitut für Raumfahrt räumt den EE aus diesen Gründen durchaus die Chance<br />
e<strong>in</strong>, bis 2050 gleich große Marktanteile zu besitzen, wie die auf fossilen Ener-<br />
gieträgern beruhenden Branchen zusammen. Die Boomchancen haben tradi-<br />
tionelle Ölkonzerne, wie Shell und BP, längst erkannt und <strong>in</strong>vestieren immen-<br />
se Summen im EE-Sektor. Der gewaltige Boom kann aber auch zur Wach-<br />
stumsbremse avancieren. Die W<strong>in</strong>denergie erfährt z. Z. Engpässe bei der Ge-<br />
triebe- und Generatorenherstellung. Der Markt ist der hohen Nachfrage nicht<br />
mehr gewachsen. Dieses Problem soll 2008 behoben se<strong>in</strong>.<br />
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