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Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg

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5.2.3. Zukunftsfeld Gesundheitswirtschaft - Mediz<strong>in</strong>technik<br />

Gesundheit ist nicht nur e<strong>in</strong> besonderes Gut, sondern auch e<strong>in</strong> massiver volkswirt-<br />

schaftlicher Faktor. Die Gesamtausgaben für Gesundheit beliefen sich 2003 <strong>in</strong><br />

Deutschland auf 11,1% des BIP. Nur <strong>in</strong> den USA und der Schweiz s<strong>in</strong>d die Anteile<br />

mit 15% und 11,5% höher (OECD Gesundheitsdaten 2005). In der allgeme<strong>in</strong>en öf-<br />

fentlichen Diskussion wurde jedoch bis <strong>in</strong> die 90er Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitig der Kosten-<br />

faktor für die Gesellschaft betont. E<strong>in</strong>e Abkehr von dieser Sichtweise kann im We-<br />

sentlichen auf zwei Gründe zurückgeführt werden:<br />

- Wohlfühlgesellschaft: Gesundheit ist <strong>in</strong>zwischen mehr als die Abwesenheit<br />

von Krankheit, die Nachfrage nach „Wohlbef<strong>in</strong>den“ ist gestiegen. Dies äußert<br />

sich vor allem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vermehrten Nachfrage nach gesundheitlicher Vorsorge,<br />

wie zum Beispiel Gesunder Ernährung, Fitness- oder Wellness-Angeboten.<br />

Gesundheit ist zum allgegenwärtigen Phänomen geworden.<br />

- E<strong>in</strong> Perspektivwechsel, der den „Wert schöpfenden“ Charakter der Gesund-<br />

heitswirtschaft betont und der Branche überdurchschnittliche Wachstums-<br />

und Beschäftigungspotentiale besche<strong>in</strong>igt. Derzeit arbeiten <strong>in</strong> Deutschland<br />

mit etwa 4,5 Mio. Menschen rund viermal soviel Beschäftigte <strong>in</strong> der Gesund-<br />

heitswirtschaft wie <strong>in</strong> der Automobil<strong>in</strong>dustrie (IGES 2006: 3)<br />

Umsatz und Beschäftigung <strong>in</strong> der Gesundheitswirtschaft s<strong>in</strong>d jedoch <strong>in</strong> den verschie-<br />

denen Teilbereichen von unterschiedlichen Anbieter-, Markt- und Nachfragestruktu-<br />

ren abhängig. E<strong>in</strong> Anhaltspunkt für die Durchdr<strong>in</strong>gung bietet das Zwiebelmodell<br />

(FRETSCHNER/GRÖNEMEYER/HILBERT 2002: 33ff). Danach werden generell drei<br />

Teilbereiche der Gesundheitswirtschaft unterschieden: Der Kernbereich, der Vorleis-<br />

tungs- bzw. Zuliefererbereich sowie der Randbereich.<br />

- Zum Kernbereich gehören die ambulante und stationäre mediz<strong>in</strong>ische Versor-<br />

gung, die Vorsorge- und Rehabilitationse<strong>in</strong>richtungen, die Praxen nichtärztli-<br />

cher Berufe, Apotheken sowie die Pflegee<strong>in</strong>richtungen und Pflegedienste.<br />

- Die Vorleistungs- und Zuliefer<strong>in</strong>dustrien umfassen die pharmazeutische In-<br />

dustrie, die Bio- und Mediz<strong>in</strong>technik, das Gesundheitshandwerk.<br />

- Der Randbereich umfasst gesundheitsnahe Bereiche des Dienstleistungssek-<br />

tors (<strong>in</strong>sbesondere Gesundheitstourismus) und des produzierenden Gewerbes<br />

(Ernährungs<strong>in</strong>dustrie).<br />

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