Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg
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ter dem Industriedurchschnitt von 20% (für das gesamte Verarbeitende Gewerbe).<br />
Dies lässt sich vor allem auf die ger<strong>in</strong>geren Forschungsaktivitäten der zahlreichen<br />
Kle<strong>in</strong>unternehmen zurückführen. So vere<strong>in</strong>ten im Jahr 2000 (BMBF 2005: 16) die<br />
zehn größten Mediz<strong>in</strong>technikunternehmen 36% des Umsatzes, 22% der Beschäftig-<br />
ten und immerh<strong>in</strong> 80% der <strong>in</strong>ternen FuE-Aufwendungen auf sich.<br />
Die Beschäftigtenzahl <strong>in</strong> den 1.198 Betrieben blieb mit rund 87.700 stabil (+0,1%).<br />
Mit im Schnitt 73 Beschäftigten pro Betrieb ist die Mediz<strong>in</strong>technik sehr viel kle<strong>in</strong>- und<br />
mittelbetrieblicher strukturiert als die gesamte deutsche Industrie mit durchschnittlich<br />
130 Beschäftigten. Im Vergleich zu anderen Branchen s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong>technik<br />
vor allem e<strong>in</strong>ige wenige global agierende Hersteller mit e<strong>in</strong>em breiten Spektrum FuE-<br />
aufwendiger Güter, die im <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb stehen. Die Mehrzahl der klei-<br />
nen und mittleren Unternehmen bedienen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie regionale Märkte mit spezia-<br />
lisierten Produkten, die auf die Bedürfnisse von Kunden/Patienten zugeschnitten<br />
s<strong>in</strong>d. Zum Teil f<strong>in</strong>den auch Konsolidierungsprozesse auf <strong>in</strong>ternationaler Ebene statt,<br />
so dass <strong>in</strong> Teilbranchen der Mediz<strong>in</strong>technik Produktivitätssteigerung mit s<strong>in</strong>kender<br />
Beschäftigung e<strong>in</strong>hergeht. Daher ist im Vergleich zur Optischen Industrie oder Bio-<br />
technologie von stärker gefestigten Standortstrukturen auszugehen. Dies schließt<br />
Markte<strong>in</strong>tritte aber nicht aus. Gerade <strong>in</strong> neuen Technologiefeldern, beim Aufkommen<br />
neuer Nachfragetrends und <strong>in</strong> den frühen Phasen der Übertragung wissenschaftli-<br />
cher Erkenntnisse <strong>in</strong> neue Produkte und Verfahren s<strong>in</strong>d Unternehmensgründungen<br />
e<strong>in</strong> wichtiger Motor. Nach Daten des ZEW Gründungspanels (ZEW 2004) wurde von<br />
1995 bis 2002 e<strong>in</strong>e überdurchschnittliche Gründungs<strong>in</strong>tensität erfasst. Mit im Durch-<br />
schnitt 1.150 Gründungen pro Jahr hat sich die Gründungsdynamik <strong>in</strong> diesem Zeit-<br />
raum im Vergleich zu der aller Branchen deutlich positiver entwickelt.<br />
Der Markt für mediz<strong>in</strong>technische Produkte ist weltweit durch die Ausgestaltung der<br />
jeweiligen Gesundheitssysteme bee<strong>in</strong>flusst. Neben den Kosten für Forschung und<br />
Entwicklung und den eigentlichen Produktionskosten hängt die E<strong>in</strong>führung neuer<br />
mediz<strong>in</strong>technischer Produkte entscheidend von den Kosten für Zulassung und Erstat-<br />
tungsfähigkeit durch die jeweiligen Versicherungssysteme ab. Aus dieser Situation<br />
ergibt sich vor allem für kle<strong>in</strong>ere Unternehmen die Notwendigkeit von Kooperationen,<br />
wenn sie mit neuen Produkten e<strong>in</strong>en Markzugang und dessen Durchdr<strong>in</strong>gung ans-<br />
treben.<br />
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