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Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg

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Nanotechnologiecluster <strong>in</strong> Ostdeutschland (Dresden und Berl<strong>in</strong>)<br />

Wie Abbildung 73 zeigt, konzentrieren sich die Aktivitäten <strong>in</strong> Ostdeutschland auf zwei<br />

Regionen. Zum e<strong>in</strong>en die Metropolregion Berl<strong>in</strong> und zum anderen die Region Dres-<br />

den / Sachsen. 23 Beide Standorte verfügen über gewachsene Clusterstrukturen, die<br />

mehr oder weniger bereits von außen wahrgenommen werden und e<strong>in</strong>em relativ ho-<br />

mogenen Entwicklungspfad folgen. In Dresden ist es vor allem die Mikroelektronik,<br />

deren Entwicklung als pfadabhängig gelten kann und die sich evolutionär der Nano-<br />

ebene genähert hat. In Berl<strong>in</strong> können zum<strong>in</strong>dest Teile des regionalen Wissens und<br />

Know-hows auf die Aktivitäten der Akademie der Wissenschaften (AdW) vor 1990 zu-<br />

rückgeführt werden. Bereits <strong>in</strong> der DDR war es <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> gelungen, Nanopartikel zu<br />

erzeugen. Im Folgenden werden die zwei Standorte näher betrachtet, um die Zu-<br />

kunftschancen der Nanotechnologie <strong>in</strong> Ostdeutschland abschätzen zu können.<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Die Region Berl<strong>in</strong> verfügt mit 40 Unternehmen, drei Max-Planck-, fünf Leibniz-<br />

Instituten und zwei Forschungszentren der Helmholtz-Geme<strong>in</strong>schaft, jeweils zwei<br />

Sonderforschungsbereichen und Forschungsschwerpunkten an den drei Universitä-<br />

ten sowie der Charité über e<strong>in</strong>e Vielzahl von Akteuren aus Wirtschaft und Wissen-<br />

schaft, die der Nanotechnologie aktiv s<strong>in</strong>d (GLAUNER et.al. 2006; www.nano-<br />

map.de). Innerhalb des Nanotechnologieclusters zeichnet sich e<strong>in</strong>e Spezialisierung<br />

auf Analytikgeräte, Nanobiotechnologie und Nanomediz<strong>in</strong> ab. Darüber h<strong>in</strong>aus spielt<br />

<strong>in</strong>sbesondere am Standort Adlershof Optik e<strong>in</strong>e wichtige Rolle (vgl. Kapitel 5.2.5).<br />

E<strong>in</strong> gelungenes Beispiel für e<strong>in</strong>en funktionierenden Wissenstransfer und die Um-<br />

wandlung <strong>in</strong>novativer Ansätze <strong>in</strong> vermarktbare Produkte <strong>in</strong>nerhalb des Clusters stellt<br />

die Entwicklung e<strong>in</strong>er weltweit neuen Nano-Krebstherapie dar. Entwickelt wurde<br />

die Therapie nach über 10 Jahren Grundlagenforschung an der Charité (Kl<strong>in</strong>ik für<br />

Strahlenheilkunde). Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>e Behandlungsmethode, die auf<br />

superparamagnetischen Nanoteilchen beruht, die es ermöglichen, kontaktlos von<br />

außen jede Region des Körpers millimetergenau auf bis zu 70°C zu erwärmen. Somit<br />

können ohne chirurgischen E<strong>in</strong>griff lokale Tumore bekämpft werden. Seit 1997 wur-<br />

23 Zusätzlich weist der Standort Ostthür<strong>in</strong>gen / Jena e<strong>in</strong>e Vielzahl von Akteuren aus dem Bereich Nanotechnologie<br />

auf, die vorrangig dem Bereich Optik zuzuordnen s<strong>in</strong>d und sich im Zeitverlauf der<br />

Nanoebene genähert haben. E<strong>in</strong> mit Dresden und Berl<strong>in</strong> vergleichbares auf Nanotechnologie spezialisiertes<br />

Cluster existiert hier nicht. Nähere Erläuterungen zum Optik-Cluster Thür<strong>in</strong>gen siehe<br />

Kap. 5.2.5.<br />

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