Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg
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kompensiert werden konnte. Dabei spielen die Auswirkungen des demographischen<br />
Wandels e<strong>in</strong>e große Rolle. Auch das Gastgewerbe/Tourismus zählen zu den Stars,<br />
s<strong>in</strong>d jedoch aus regionalökonomischer Perspektive weniger als Wachstumstreiber<br />
anzusehen, da es sich überwiegend um saisonal abhängige Beschäftigungsverhält-<br />
nisse im Niedriglohnsegment handelt.<br />
Zur Basis gehören all jene Branchen, die zwar nach wie vor überdurchschnittliche<br />
Beschäftigungsrelevanz besitzen, jedoch <strong>in</strong> den vergangenen Jahren enorme<br />
Schrumpfungsprozesse durchleben mussten. Sie bilden zusammen mit den „Stars“<br />
das Rückgrat der ostdeutschen Beschäftigung. Aufgrund der hohen Beschäftigungs-<br />
bedeutung muss Regionalentwicklungspolitik über Struktur erhaltende Maßnahmen<br />
(im S<strong>in</strong>ne von Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und Mitarbeiter)<br />
versuchen, regionale Potentiale zu bewahren, wobei derartige Bestrebungen zwang-<br />
släufig mit weiterem Beschäftigtenabbau verbunden s<strong>in</strong>d. Bedenklich ist der schw<strong>in</strong>-<br />
dende Anteil hochwertiger unternehmensorientierter Dienstleistungen. Dazu gehören<br />
u. a. Ingenieur-, Architekturdienstleistungen und Unternehmensberatungen. Sie s<strong>in</strong>d<br />
wesentliche Voraussetzung für wissens- und wachstumsorientierte Produktion. Nah-<br />
rungsmittel- und Metall<strong>in</strong>dustrie als Vertreter des alt<strong>in</strong>dustriellen Segments verfügen<br />
zwar immer noch über e<strong>in</strong>en überdurchschnittlichen Beschäftigtenanteil, allerd<strong>in</strong>gs<br />
schrumpft ihre beschäftigungspolitische Bedeutung seit Jahren. Sofern diese Alt<strong>in</strong>-<br />
dustrien überhaupt Innovationsaktivitäten entfalten, kann es sich nur um Prozess<strong>in</strong>-<br />
novationen handeln, mit denen Kostenersparnisse über Personalabbau realisiert<br />
werden sollen.<br />
Die Zusammensetzung des Verlierer-Quadranten lässt sich als Ergebnis des Trans-<br />
formationsprozesses <strong>in</strong>terpretieren. Die <strong>in</strong>dustrielle Branchenstruktur der DDR-<br />
Planwirtschaft war überwiegend auf Alt<strong>in</strong>dustrien und, da es ke<strong>in</strong>e Arbeitslosigkeit<br />
geben durfte, auf aufgeblähte Versorgungse<strong>in</strong>richtungen spezialisiert. Folglich f<strong>in</strong>den<br />
sich gerade hier Branchen wieder, die e<strong>in</strong>e im Vergleich zu Gesamtdeutschland nach<br />
wie vor größere Bedeutung aufweisen (SQ>1,1), auch wenn sie mittlerweile über ei-<br />
ne unterdurchschnittliche Branchenstärke <strong>in</strong> Ostdeutschland verfügen und e<strong>in</strong>en kon-<br />
t<strong>in</strong>uierlichen Schrumpfungsprozess erfahren haben, ist ihre Zukunftsfähigkeit kritisch<br />
zu beurteilen.<br />
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