Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg
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Diese <strong>in</strong>novationspolitischen Programme setzen speziell an den Strukturdefiziten der<br />
ostdeutschen Wirtschaft an und zielen <strong>in</strong>sbesondere auf e<strong>in</strong>e verstärkte Kooperation<br />
der Unternehmen untere<strong>in</strong>ander sowie mit Forschungse<strong>in</strong>richtungen, um gerade die<br />
vorhandenen Größennachteile zu kompensieren.<br />
Das Institut für Wirtschaft Köln (IW 2007) hat jüngst auf Basis der drei Komponenten<br />
makroökonomische Performance, Wachstumstreiber und Expertenbefragung e<strong>in</strong><br />
Rank<strong>in</strong>g der stärksten Branchen 6 der deutschen Wirtschaft abgeleitet. „Deutsch-<br />
lands Zukunftsbranchen“ (vgl. IW 2007) wurden orientiert an den analysierten<br />
Komponenten <strong>in</strong> e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel- aber auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gesamtrank<strong>in</strong>g unterzogen, ohne je-<br />
doch Aussagen zur regionalen Verteilung oder Konzentration der Branchen <strong>in</strong><br />
Deutschland zu treffen. Die führenden 12 Zukunftsbranchen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abbildung 12 zu-<br />
sammengefasst dargestellt. E<strong>in</strong>e differenzierte Betrachtung der makroökonomischen<br />
Performance nach Beschäftigungs- und Wertschöpfungseffekten legt <strong>in</strong>teressante<br />
Ergebnisse offen: Auf Basis der Beschäftigtenentwicklung s<strong>in</strong>d unternehmensnahe<br />
Dienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen sowie Gesundheits- und Sozi-<br />
aldienste ganz vorn, während der Faktor Wertschöpfungsentwicklung etablierte<br />
Branchen als Zugpferde im ökonomischen Entwicklungsprozess diagnostiziert: Au-<br />
tomobil<strong>in</strong>dustrie, Masch<strong>in</strong>enbau, Papier<strong>in</strong>dustrie sowie Verlag und Druck. Die Ergeb-<br />
nisse der <strong>Studie</strong> unterstreichen, dass sich der Erfolg von Unternehmen und Produk-<br />
tionen danach richtet, <strong>in</strong>wieweit diese <strong>in</strong> enge Produktions-, Zulieferernetzwerke im<br />
Zuge von Outsourc<strong>in</strong>g-Prozessen aber auch <strong>in</strong> Wissens- und Forschungsnetzwerke<br />
e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d. Damit zählt neben den unternehmensbezogenen organisatori-<br />
schen Strukturwandelprozessen auch die Akademisierung der Arbeitswelt zu den<br />
Megatrends <strong>in</strong> der deutschen Wirtschaft (IW Köln 2007). Anders gesagt, jene Unter-<br />
nehmen, die den genannten Megatrends nicht gewachsen s<strong>in</strong>d, drohen zurückzufal-<br />
len. Dies fällt letztendlich auf die entsprechend betroffenen Regionen zurück.<br />
6 Zur Reduktion der Komplexität wurden die 58 Branchen auf WZ93-2-Steller-Ebene auf 33 Branchen<br />
zusammengefasst. Die <strong>Studie</strong> ist im Auftrag des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller e.V.<br />
(VFA) erstellt worden und verfolgte das Ziel, die Bedeutung der Pharma<strong>in</strong>dustrie (WZ-3-Steller-<br />
Ebene <strong>in</strong> Deutschland darzustellen. Statistisch gehört diese jedoch zur Chemie<strong>in</strong>dustrie (WZ-2-<br />
Steller-Ebene). Nicht <strong>in</strong> allen Fällen konnten Statistiken der Unterkategorie Pharma<strong>in</strong>dustrie ausgewertet<br />
werden. Insgesamt wurden <strong>in</strong> Folge 34 Branchen mite<strong>in</strong>ander verglichen. E<strong>in</strong>e durchgängige<br />
Berechnung des Rank<strong>in</strong>gs auf WZ-3-Steller-Ebene war aufgrund der schlechten Datenlage nicht<br />
möglich. (vgl. IW Köln 2007, S. 9).<br />
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