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Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg

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Merkmale ostdeutscher Innovationscluster<br />

Generell s<strong>in</strong>d für die Erzeugung von neuen Produkten und neuen Verfahren (Innova-<br />

tionen) verschiedene Inputs notwendig. Hierzu zählen beispielsweise neben perso-<br />

nengebundenen Faktoren, wie Wissen, Motivation und Kreativität (Software) auch<br />

Hardwarekomponenten wie <strong>in</strong>novative Unternehmen, Forschungs- und Bildungs<strong>in</strong>-<br />

frastruktur. Diese Grundkomponenten e<strong>in</strong>es Innovationssystems generieren schließ-<br />

lich Patente und wertschöpfungs<strong>in</strong>tensive Produkte. Im Idealfall wird e<strong>in</strong> Teil dieses<br />

Outputs wieder <strong>in</strong>nerhalb des Innovationsclusters e<strong>in</strong>gesetzt, z. B. durch Herstellung<br />

neu entwickelter Produkte. Es wird somit e<strong>in</strong> sich selbst verstärkender regionaler<br />

Wachstumsprozess (Beschäftigung, E<strong>in</strong>kommen, etc.) erzeugt, <strong>in</strong> dessen Folge die<br />

Region Inputfaktoren verstärkt aus anderen Regionen anzieht.<br />

Die Unternehmenslandschaft ostdeutscher Regionen weist mit Blick auf die Innovati-<br />

onsfähigkeit gegenüber Westdeutschland große Unterschiede auf. Die Privatisierung<br />

ehemaliger DDR-Betriebe durch Verkauf an bestehende westdeutsche oder Unter-<br />

nehmen anderer Länder hat zum Abzug dispositiver Funktionen geführt, wie FuE,<br />

Market<strong>in</strong>g etc.. Ihre Tätigkeiten konnten nahezu problemlos von Akteuren <strong>in</strong> den<br />

westlichen Headquartern übernommen werden. Die Entlassung der Kreativen am<br />

neuen, übergeleiteten Standort und deren Abwanderung <strong>in</strong> den „goldenen Westen“<br />

waren die Folge. E<strong>in</strong> weiterer nicht unbeträchtlicher Teil der Industriebetriebe ver-<br />

schwand <strong>in</strong> Folge des Strukturbruchs vollständig und mit ihnen auch die bis dato vor-<br />

handenen Forschungskapazitäten. Jetzt zeigt sich, dass Forschungspotentiale und<br />

ihre regionalen, nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Vernetzungen zwar b<strong>in</strong>nen kürzester<br />

Zeit verschw<strong>in</strong>den können, der Wiederaufbau solcher Potentiale jedoch lange Zeit er-<br />

fordert (vgl. GLÄSER 1993). Zusätzlich beh<strong>in</strong>dert die Größenstruktur der Unterneh-<br />

menslandschaft im Zusammenhang mit Eigenkapitalschwäche e<strong>in</strong>e ausgeprägte <strong>in</strong>-<br />

dustrielle Forschung. Abbildung 14 legt die Problematik des Inputfaktors FuE-<br />

Aufwendungen nach Herkunft der Akteursgruppen – Wirtschaft, Bund, Land – offen.<br />

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