Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg
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6. Schlussfolgerungen<br />
In der vorliegenden <strong>Studie</strong> s<strong>in</strong>d 6 potentielle wirtschaftliche <strong>Zukunftsfelder</strong> <strong>in</strong> Ost-<br />
deutschland analysiert worden. Mittlerweile, 18 Jahre nach der deutschen Wiederve-<br />
re<strong>in</strong>igung, lässt sich zunächst folgende Bilanz ziehen: Die positiven Veränderungen<br />
Ostdeutschlands auf dem Weg zu e<strong>in</strong>er wettbewerbsfähigen Wirtschaft seit der Wie-<br />
dervere<strong>in</strong>igung s<strong>in</strong>d unübersehbar. Vieles ist <strong>in</strong> der Zwischenzeit erreicht worden. Es<br />
kristallisieren sich vere<strong>in</strong>zelt werdende „Leuchttürme“ <strong>in</strong> <strong>Zukunftsfelder</strong>n heraus, die<br />
die erforderlichen Ankerpunkte für e<strong>in</strong>en Paradigmenwechsel von Struktur erhal-<br />
tenden zu Struktur gestaltenden wirtschafts- und förderpolitischen Initiativen<br />
ermöglichen. Dennoch s<strong>in</strong>d fortbestehende strukturelle Probleme verantwortlich für<br />
weiterh<strong>in</strong> vorhandene Disparitäten zwischen Ost und West. E<strong>in</strong> zentrales Problem<br />
liegt <strong>in</strong> der mangelnden Innovationsfähigkeit der ostdeutschen Wirtschaft, die<br />
durch Universitäten und außeruniversitäre öffentliche Forschungse<strong>in</strong>richtungen subs-<br />
tituiert werden muss, da die Mehrheit der Unternehmen im Wettlauf um Märkte und<br />
Innovationen noch weitestgehend abgehängt wird. Das betrifft jedoch nicht alle Un-<br />
ternehmen, Sektoren und Regionen gleichermaßen.<br />
Räumlich hat sich der Osten mittlerweile deutlich ausdifferenziert. Neben Berl<strong>in</strong> und<br />
se<strong>in</strong>em brandenburgischen Umland haben sich gerade die sächsischen (Dresden,<br />
Halle/ Leipzig, Chemnitz, Zwickau) und thür<strong>in</strong>gischen Raumordnungsregionen (Jena,<br />
Erfurt) zu Aufsteigern entwickelt. Ähnlich wie <strong>in</strong> Westdeutschland kann von e<strong>in</strong>em<br />
Süd-Nord Gefälle gesprochen werden. In Agglomerationsräumen konzentrieren sich<br />
Humankapital, wirtschaftliche Aktivitäten und FuE-Kapazitäten, ebenso Patentanmel-<br />
dungen als bedeutender Output von FuE. Mit den damit verbundenen Innovationspo-<br />
tentialen erhöhen sich zum<strong>in</strong>dest für diese Regionen die zukünftigen Wettbewerbs-<br />
chancen, wie die Analyse der sechs <strong>Zukunftsfelder</strong> Erneuerbare Energien, Biotech-<br />
nologie, Gesundheitswirtschaft/Mediz<strong>in</strong>technik, Nanotechnologie, Optik, und IuK ge-<br />
zeigt hat. Allerd<strong>in</strong>gs zeigen auch ländliche Räume <strong>in</strong> <strong>Zukunftsfelder</strong>n wichtige An-<br />
satzpunkte für die weitere Entwicklung. Dies trifft <strong>in</strong>sbesondere auf Erneuerbare<br />
Energien zu, die Beiträge zu e<strong>in</strong>em umfassenden politischen Handlungsspektrum<br />
leisten können, wie etwa zur Agrarpolitik, Entwicklung ländlicher Räume, Energie-,<br />
Umwelt-, Gesundheits- und Industriepolitik. Daneben s<strong>in</strong>d aber auch <strong>in</strong> anderen <strong>in</strong>-<br />
novativen <strong>Zukunftsfelder</strong>n positive Entwicklungstrends <strong>in</strong> ländlichen Räumen zu ver-<br />
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