Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg
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den parallel zur Forschungsarbeit an der Charité durch die Berl<strong>in</strong>er Unternehmen<br />
MFH Hyperthermiesysteme GmbH und MagForce Applications GmbH marktfähige<br />
Produkte entwickelt. (VDI 2006)<br />
Die sehr breite Forschungsbasis ist zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> bedeutender Standortvorteil (u.a.<br />
durch das hohe Ausgründungspotenzial), zum anderen hemmt es die Clusterentwick-<br />
lung. Anders als im saarländischen Nanotechnologiecluster („Nano-Valley“), dessen<br />
Unternehmen zu e<strong>in</strong>em großen Teil Ausgründungen e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Forschungse<strong>in</strong>-<br />
richtung 24 s<strong>in</strong>d, stammen die Berl<strong>in</strong>er Gründer aus e<strong>in</strong>er Vielzahl verschiedener E<strong>in</strong>-<br />
richtungen. Dies erschwert die Kooperation der Unternehmen untere<strong>in</strong>ander, da Ver-<br />
trauen durch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same „Vergangenheit“ nicht existiert und erst durch Auf-<br />
wendung von Ressourcen geschaffen werden muss. Weitere (spezifische) Wach-<br />
stumshemmnisse am Standort Berl<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d:<br />
- Ger<strong>in</strong>ge technologische Komplementarität zwischen den Unternehmen<br />
- Ger<strong>in</strong>ge Verflechtung der Unternehmen <strong>in</strong> Wertschöpfungsketten<br />
- Fehlende Wahrnehmung des Clusters durch lokale Akteure aus Wissen-<br />
schaft 25 und Politik<br />
- Profilierung des Standortes nach außen ist bisher nicht gelungen. (GLAUNER<br />
et. Al. 2006)<br />
Trotz der aufgezeigten Schwächen ist von e<strong>in</strong>em weiteren Wachstum des Clusters<br />
auszugehen. Insbesondere die Vernetzung der Nanotechnologie mit den Branchen-<br />
schwerpunkten Biotechnologie, Mediz<strong>in</strong> und Optik (Adlershof) kann zu e<strong>in</strong>em weite-<br />
ren Beschäftigtenwachstum führen.<br />
Dresden<br />
Das Nanotechnologiecluster <strong>in</strong> Dresden ist nicht nur das größte Ostdeutschlands,<br />
sondern auch e<strong>in</strong>es der bedeutendsten <strong>in</strong> Gesamtdeutschland. Den Kern bilden ca.<br />
80 kle<strong>in</strong>ere und mittlere Unternehmen mit ca. 1.200 Beschäftigten (ohne Chipfabri-<br />
ken). Der Schwerpunkt liegt <strong>in</strong> den Bereichen:<br />
- Masch<strong>in</strong>en- und Anlagenbau / Verfahrenstechnik und<br />
24 Hierbei handelt es sich um das Leibniz-Institut für neue Materialien. Die Forschungse<strong>in</strong>richtung beschäftigt<br />
derzeit ca. 200 Mitarbeiter und hat seit der Gründung 1987 über 100 Patente angemeldet.<br />
25 Viele Forschungse<strong>in</strong>richtungen haben sich erst im Zeitverlauf der Nanoebene genährt. Dadurch<br />
fehlt oft das Bewusstse<strong>in</strong> über Aktivitäten im Nanobereich.<br />
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