Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg
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entfaltet wie etwa der Petrochemie, der Herstellung synthetischer Produkte und im<br />
Masch<strong>in</strong>enbau. Produktbezogen sollte Förderung entsprechend höher liegen als für<br />
Basis<strong>in</strong>novationen.<br />
E<strong>in</strong> neues techno-ökonomisches Paradigma löst im S<strong>in</strong>ne Kondratieffs e<strong>in</strong>e neue<br />
Lange Welle aus, erfasst die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft. Es generiert neue<br />
Industrien. Die Digitalisierung wäre e<strong>in</strong> Beispiel für diese Innovationskategorie. E<strong>in</strong>e<br />
solche Innovation zieht die Reallokation von Arbeit und Produktion im geographi-<br />
schen S<strong>in</strong>ne nach sich. Weniger <strong>in</strong>dustriell geprägte Regionen können gegenüber<br />
solchen mit alter <strong>in</strong>dustrieller Prägung e<strong>in</strong>en Wettbewerbsvorteil erlangen und diese<br />
neue Industrie <strong>in</strong> ihrer Region implantieren. Prom<strong>in</strong>entestes Beispiel für e<strong>in</strong>e solche<br />
geographische Reallokation ist das Silicon Valley, das noch <strong>in</strong> den 1940er Jahren<br />
zum ländlichen Raum <strong>in</strong> den USA zählte.<br />
3.3. <strong>Zukunftsfelder</strong> Deutschland<br />
Deutschland ist fest <strong>in</strong> e<strong>in</strong> sich rasant entwickelndes, globales Innovationssystem<br />
e<strong>in</strong>gebunden. Die Zukunftsfähigkeit Deutschlands wird entscheidend davon abhän-<br />
gen, <strong>in</strong>wieweit es gel<strong>in</strong>gt, sich ständig neu auf die globalen Herausforderungen e<strong>in</strong>-<br />
zustellen und die eigene Wettbewerbsposition <strong>in</strong>ternational zu behaupten (vgl. Kap.<br />
3.1).<br />
Die Zukunft Ostdeutschlands wird davon bee<strong>in</strong>flusst werden, <strong>in</strong>wieweit sich größere<br />
Unternehmen mit eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen entwickeln, mit<br />
denen <strong>in</strong>ternationale Märkte erobert werden können. E<strong>in</strong>e strategische Positionie-<br />
rung kann und darf nicht ohne den Blick nach Westdeutschland erfolgen, denn e<strong>in</strong><br />
Nachahmen bereits etablierter branchenspezifischer Erfolgspfade wird kaum zu den<br />
erhofften Resultaten führen. Es muss vielmehr darum gehen, Alle<strong>in</strong>stellungsmerkma-<br />
le <strong>in</strong> potentiellen ostdeutschen <strong>Zukunftsfelder</strong>n zu identifizieren.<br />
Für e<strong>in</strong>en Hochlohnstandort, und dazu zählt Ostdeutschland aus <strong>in</strong>ternationaler<br />
Perspektive trotz nach wie vor bestehender Ost-West-Lohnunterschiede, bleiben auf<br />
der Kostenseite kaum Handlungsspielräume. Wesentlicher Ansatzpunkt zur Verbes-<br />
serung der Wettbewerbsposition muss daher e<strong>in</strong>erseits die Verbesserung der Pro-<br />
duktqualität se<strong>in</strong>, um sich <strong>in</strong> traditionellen Märkten auch weiter behaupten zu können.<br />
In diesem S<strong>in</strong>ne können auch etablierte Branchen durch Forschung und Entwicklung<br />
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