24.08.2013 Aufrufe

Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg

Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg

Studie "Zukunftsfelder in Ostdeutschland" - ESF in Brandenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Während <strong>in</strong> Westdeutschland der Anteil des Wirtschaftssektors an FuE-Mitteln über<br />

70% beträgt, s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> Ostdeutschland gerade e<strong>in</strong>mal 45%. Insbesondere <strong>in</strong> MV,<br />

Sachsen-Anhalt und <strong>Brandenburg</strong> ist der Anteil der FuE-Aufwendungen des Wirt-<br />

schaftssektors mit unter 30% besonders ger<strong>in</strong>g. Die privat f<strong>in</strong>anzierte Industriefor-<br />

schung ist also der dramatische Schwachpunkt <strong>in</strong> der ostdeutschen Forschungsland-<br />

schaft: Lediglich 4,3% der entsprechenden bundesweiten Aufwendungen werden <strong>in</strong><br />

den östlichen Bundesländern getätigt. Zwar wird durch e<strong>in</strong>e stärkere öffentliche Fi-<br />

nanzierung v. a. der außeruniversitären Forschung versucht, diesen Mangel zu kom-<br />

pensieren, dies gel<strong>in</strong>gt aber wie Abbildung 16 zeigt nur ansatzweise. H<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Gesamtforschungsaufwendungen je E<strong>in</strong>wohner erreichen die ostdeutschen Länder<br />

(360 Euro/EW) gerade e<strong>in</strong>mal die Hälfte des bundesdeutschen Durchschnitts (659<br />

Euro/EW) (vgl. PASTERNACK 2007).<br />

Im Gegensatz zu Westdeutschland s<strong>in</strong>d es deshalb nicht die FuE-Bemühungen der<br />

Wirtschaft, die die regionalen Innovationscluster stützen, sondern die öffentlichen<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen. Sie stellen nicht nur e<strong>in</strong> Quasi-Monopol bei der Ausbildung<br />

hoch qualifizierter Arbeitskräfte dar, sondern übernehmen gleichzeitig e<strong>in</strong>e Kompen-<br />

sationsfunktion für den weitgehenden Ausfall privatwirtschaftlicher Forschung (vgl.<br />

BMBF 2006). Die Akteure dieses wissensorientierten Netzwerkes reagieren weniger<br />

auf die Bedürfnisse der Unternehmen. Das ist e<strong>in</strong> zentrales Problem der neuen Län-<br />

der, die Verknüpfung von öffentlichen Forschungse<strong>in</strong>richtungen und regional ansäs-<br />

siger Wirtschaft. Die bedeutendsten Akteure s<strong>in</strong>d die Hochschulen (15 Universitäten<br />

und 21 öffentliche Fachhochschulen).<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des humankapitalbezogenen Input-Indikators „Anteil hoch qualifizierter<br />

Beschäftigter an allen Beschäftigten“ zeigt sich, dass die ostdeutschen Regionen im<br />

<strong>in</strong>nerdeutschen Vergleich formal Vorteile besitzen. Vor allem <strong>in</strong> Sachsen und Thür<strong>in</strong>-<br />

gen ist der Anteil hochqualifizierter Beschäftigter höher als <strong>in</strong> weiten Teilen West-<br />

deutschlands (vgl. Abb. 17). Weiterh<strong>in</strong> ist deren Anteil <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den ostdeut-<br />

schen Zentren überdurchschnittlich hoch. Dies trifft nicht nur auf die Großstädte zu,<br />

sondern auch auf kle<strong>in</strong>ere Zentren wie Greifswald oder Frankfurt-Oder.<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!