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Architekt Dipl - termosfassade.info

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101<br />

Sparen Sie also nicht an Sturmklammern. Bei steilen Dächern kommt es hinterm<br />

First zu kräftigen Wirbeln, die ebenfalls zu Unterdruck führen und Dachpfannen<br />

abtragen können.<br />

An Blechdächern mit geringem Reibungswiderstand können sich so große<br />

Unterdrücke aufbauen, dass es die Blecheindeckung samt Unterkonstruktion<br />

abreißt, die sodann hunderte von Metern durch die Gegend segelt.<br />

Gefährdet sind auch geklebte Flachdächer, wenn die Dachhaut nicht ordentlich<br />

mit dem Untergrund verklebt ist oder nicht beschwert ist. Ihr Statiker weiß das<br />

und berücksichtigt bei seinen Lastannahmen auch Windsog. Die<br />

vorgeschriebenen Lastannahmen scheinen mir jedoch zu gering zu sein, da die<br />

Tabellen nur kräftige Winde berücksichtigen, nicht jedoch die Böenstösse, bei<br />

denen die Windstärke 12 weit übertroffen werden kann. Wer schon jemals<br />

selbst eine statische Berechnung für Dachkonstruktionen aufgestellt hat, weiß,<br />

dass die Windkräfte die mit Abstand größten auf die Konstruktion einwirkenden<br />

Kräfte sind. Die Amerikaner scheinen sich einen Dreck um diese Problematik zu<br />

scheren, obwohl sie regelmäßig unter Tornados zu leiden haben. Daher werden<br />

die amerikanischen Billigpfuschhäuser von Tornados einfach aufgesaugt und<br />

ganze Siedlungen bestehen dann nur noch aus Trümmerhaufen, denen man die<br />

mistige Bauweise ansieht.<br />

Gebäudeecken<br />

Pfeift der Wind um ein Gebäude, kommt es tatsächlich zu Pfeifgeräuschen. An<br />

Gebäudeecken, jedoch auch an Traufkanten gerät die Luft in Schwingungen,<br />

die hörbar sind. Die Vorderkanten von Fensterlaibungen sind ebenfalls derartige<br />

Ecken. Das Gebäude wird also zu einer Art Musikinstrument für eine bedrohlich<br />

wirkende Darbietung. Bauphysikalisch von Bedeutung ist, dass sich der Wind an<br />

Gebäudeecken enorm beschleunigt. Damit wird in diesen Zonen der konvektive<br />

Energieabtrag außerordentlich verstärkt. Gebäudeecken werden somit auch<br />

deshalb zur Kühlrippe. Sicherlich ist das einer der Gründe, weshalb sich in<br />

diesen Bereichen verstärkt auch auf den Innenflächen Kondensat bildet – mit<br />

Schimmel im Gefolge. Was ist hiergegen zu tun?<br />

Soweit der Kühlrippeneffekt strömungsbedingt ist, müsste man also die<br />

Gebäudeecken so ausbilden, dass die Strömungsgeschwindigkeit vermindert<br />

wird. Dies lässt sich durch eine Rundung der Ecke bewerkstelligen. Hierdurch<br />

wird auch das Flächenverhältnis von Gebäudeoberfläche zu Innenecke<br />

verbessert 154 .<br />

Denkbar wären aber auch Eckausbildungen, bei denen unmittelbar Einfluss auf<br />

den Strömungsverlauf durch bestimmte Formgebungen genommen wird. Der<br />

Erfinderfreude sind hier keine Grenzen gesetzt.<br />

154 Man spricht hier von der „geometrischen Wärmebrücke“

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