Architekt Dipl - termosfassade.info
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Wärmeübergang jedenfalls ist ein unbrauchbarer Unsinn. Das zeigt sich auch<br />
daran, dass es nach der Norm niemals den Fall des konvektiven oder<br />
strahlenden Energieeintrags gibt. So bleibt unberücksichtigt, dass Außenwände<br />
in der Heizungsübergangszeit nächtens Oberflächentemperaturen unter dem<br />
Gefrierpunkt annehmen können die Frühlingssonne jedoch zu rascher<br />
Erwärmung der Umgebungsluft führt, die sodann an den kalten Wänden<br />
entlangstreicht und somit konvektiver Energieeintrag – und nicht zu knapp –<br />
stattfindet. Ebenso verhält es sich mit der Erwärmung von Außenwänden durch<br />
Sonneneinstrahlung. Nach Norm jedoch findet in der gesamten Heizperiode<br />
rund um die Uhr nur Energieabtrag statt – mit der stets gleichen Größe von 25<br />
W/m². Übrigens auch dann, wenn offensichtlich die Luft am Gebäude wärmer<br />
ist als die Aussenwandoberfläche, eine in der Heizungsübergangszeit häufig<br />
vorkommende Situation.<br />
Energieeintrag<br />
Auch der Eintrag von Energie ins Gebäude ist zu ordnen. In der Reihenfolge<br />
ihrer Bedeutung sind dies:<br />
Einstrahlung aus der Umgebung<br />
Unmittelbare Sonneneinstrahlung<br />
Diffuse Einstrahlung<br />
Konvektiver Energieeintrag<br />
Heizanlage<br />
Prozesswärme aus technischen Aggregaten<br />
Energieabgabe durch die Bewohner<br />
Kondensationswärme<br />
Um uns den wichtigen Anteilen ausführlicher widmen zu können, behandeln wir<br />
zunächst die letzten vier Energieeinträge:<br />
Energieeintrag durch die Heizanlage<br />
Für die Dimensionierung der Heizanlage gibt es ganz ordentliche<br />
Berechnungsverfahren, die allerdings durchwegs zur Überdimensionierung<br />
führen, da sie ja auf die Spitzenlast hin zu bauen sind. Die aber wird nur selten<br />
abgefragt. Bei größeren Bauwerken plant der Fachingenieur normgemäß. Bei<br />
kleinen Bauwerken kommt man mit Faustformeln ganz gut hin, wenn der<br />
Bauherr die Kosten für den Fachingenieur scheut 115 . Interessant bei unserer<br />
Betrachtung ist, welche Wärmeleistung die Anlage bezogen auf die Hüllfläche<br />
abgibt.<br />
Nehmen wir also einmal ein Beispiel, ein kleineres Einfamilienhaus mit einem<br />
Erdgeschoss mit 3,00 m Geschosshöhe, 1,00 m Drempelhöhe, Satteldach mit<br />
54 ° Dachneigung, ausgebaut. Gebäudeumriss 8,50 m x 12,50 m. Der Kosinus<br />
bei 54 ° beträgt 0,59. Der Tangens lautet 1,38. Nun können wir rechnen:<br />
115 Für meine Temperieranlagen rechne ich den beheizten umbauten Raum aus und dimensioniere mit<br />
10W/h m³. Für Warmwasserbereitung gibt es je nach Familiengröße einen Zuschlag von bis zu 30%.<br />
Zuschläge dienen auch zur Berücksichtigung des tatsächlichen Wirkungsgrades.<br />
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