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Architekt Dipl - termosfassade.info

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des Stoffes. Glauben Sie aber nicht, dass man auf dieser Grundlage ein<br />

Heizsystem entwickeln könnte. Dazu reicht die Energie nun doch nicht aus.<br />

Oder doch ?<br />

Soweit wir den baulichen Schallschutz im Auge haben, kennen wir nun die<br />

wesentlichen physikalischen Hintergründe. Da gibt es aber auch noch das<br />

Problem der Akustik. Wenn wir dieses behandeln, stoßen wir noch zusätzlich<br />

auf die Reflexion von Schall. Den Leser bitte ich noch um etwas Geduld.<br />

Vorerst beschäftigen wir aber uns mit der technischen Lösung des baulichen<br />

Schallschutzes in Gebäuden, wo es darum geht, dass Lärm sich nicht<br />

ungehindert ausbreitet und Ärger und Unfrieden auslöst. Hierbei trennen wir<br />

das Problemfeld in zwei Teile auf und zwar in:<br />

Luftschallschutz, der für sich noch einmal in Schallschutz gegen<br />

Aussenlärm und Lärm innerhalb des Bauwerks aufgeteilt wird, und<br />

Körperschallschutz – auch Trittschallschutz genannt.<br />

Was verstehen wir darunter? Zunächst aber einmal keine Bange. Ich werde Sie<br />

nicht mit schalltechnischen Berechnungen plagen. Die überlassen wir besser<br />

dem Profi. Hier genügt es, dass wir uns das Grundwissen aneignen, das für<br />

richtige Konstruktionen normalerweise ausreicht. Außerdem: Alle<br />

schalltechnischen Berechnungen sind Vereinfachungen von sehr komplizierten<br />

Sachverhalten und daher nur sehr eingeschränkt zuverlässig.<br />

Luft- und Trittschallschutz im Gebäude<br />

Dabei geht es darum, den Lärm daran zu hindern, von einem Raum in den<br />

anderen zu gelangen. Lärm kann durch Wände dringen, aber auch durch die<br />

Decken nach unten und oben. Grundsätzlich gibt es da zwei Methoden. Wir<br />

können schwere Massen verwenden. Stahlbetondecken sind ausreichend<br />

schwer. Mauerwerk von wenigstens 24 cm Stärke, beidseitig verputzt reicht im<br />

Normalfall ebenfalls aus. Die Wand sollte ein Flächengewicht von wenigstens<br />

400 kg/m² haben. Bei den Decken haben wir üblicherweise einen Aufbau mit<br />

schwimmenden Estrichen, einen mehrschaligen Aufbau also mit Wirkungen<br />

ähnlich einer schalldämmenden Vorsatzschale, zu der wir gleich kommen,<br />

sodass wir hierdurch fast immer einen ausreichenden Luftschallschutz<br />

bekommen. Die Wirkung dieser schweren Konstruktionen besteht darin, dass<br />

die Schallenergie nicht ausreicht, die Massen in Schwingung zu versetzen. Die<br />

Energie müsste nämlich die Massenträgheit der Bauteile überwinden.<br />

Allerdings haben Decken und Wände sehr oft Schwachstellen. Das sind<br />

Leitungsschlitze, Durchbrüche und Aussparungen für Nischen und so fort. Diese<br />

sind im Entwurf zu vermeiden. Denn die verminderte Schalldämmung bei<br />

derartigen Schwachstellen reicht aus, um Ärger mit dem Nachbarn auszulösen.<br />

Ganz schlimm sind vor der Wand geführte Heizungssteigleitungen. Sie sind<br />

perfekte Schallüberträger, wobei die angeschlossenen Heizkörper sich wie<br />

Schallempfänger und Lautsprecher verhalten. Derart gebaute Heizanlagen sind<br />

kompletter Murks, hier in Berlin aber der Normalfall bei modernisierten

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