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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Allerdings setzen sie nur auf unmittelbare Sonneneinstrahlung. Sie haben<br />

übersehen, dass die überwiegende Menge an exogener Energie jedoch der<br />

Einstrahlung aus der Umgebung entstammt. Diese Bauweise ist außerordentlich<br />

teuer, mit verschleißender Technik überfrachtet und daher in aller Regel extrem<br />

unwirtschaftlich.<br />

Bei transluzenten Fassadenkonstruktionen kommt es darauf an, den<br />

sommerlichen Energieüberschuss abzuführen und – wenn es sinnvoll lösbar ist<br />

– sogar nutzbar zu machen. Hierbei geht es darum, große Luftmengen mit einer<br />

Mindestströmungsgeschwindigkeit von geschätzt wenigstens 2m/s<br />

durchzuleiten. Mit entsprechender Maschinentechnik ist das lösbar. Allerdings<br />

muss hierbei auch das Problem der Verstaubung im Hohlraum gelöst werden.<br />

Ich bin darauf gespannt, was da den Ingenieuren noch alles einfallen wird.<br />

Bei der Thermosfassade, deren Spalt von der Aussenluft abgekoppelt ist,<br />

besteht dieses Problem nicht. Die Freilandversuche haben auch gezeigt, dass<br />

die gelegentliche Kondensatbildung auf der reflektierenden Fläche keine Spuren<br />

hinterlässt. Tauwasser ist ja Wasser in seiner reinsten Form, nämlich ein<br />

Destillat.<br />

Wenn sich nun in Bälde die Erkenntnis durchsetzen wird, dass eine<br />

energiesparende Fassadentechnik für exogene Energie aufnahmefähig sein<br />

muss, kommt von da ab der Wärmespeicherungsfähigkeit von Außenwänden<br />

wieder Bedeutung zu. Der exogene Energieeintrag benötigt nämlich<br />

wärmespeichernde Substanz, in der die Energie deponiert werden kann.<br />

Andererseits gibt es im Bauwesen die Tendenz zu sehr leichten und<br />

massearmen Hüllkonstruktionen. Ich überlege manchmal, ob man nicht den<br />

besten Wärmespeicher Wasser als Baustoff entdecken sollte. Eine 10 cm dicke<br />

Wasserschicht hat bereits die Wärmekapazität einer 40 cm dicken Ziegelwand.<br />

Wer hindert uns eigentlich daran, in der Fassade Wasserleitungen zu verlegen,<br />

die exogene Energie aufnehmen. Wie diese Energie sodann verwertet wird, ist<br />

dann ein geringeres Problem. Ansätze in dieser Richtung gibt es schon und es<br />

ist zu erwarten, dass hier weiterer technischer Fortschritt geschehen wird.<br />

Optimal wären Baustoffe mit richtungsabhängiger unterschiedlicher<br />

Wärmeleitfähigkeit, die bewirken, dass der von außen kommende Energiestrom<br />

nach innen zügig geleitet wird, während Wärmeenergie auf dem Weg von innen<br />

nach außen behindert wird. Noch besser wäre ein derartiger Baustoff, wenn<br />

diese Eigenschaften geschaltet werden könnten. Es gibt also noch jede Menge<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu leisten.<br />

Abschließend noch ein paar Worte zur Dämmfähigkeit von Hüllkonstruktionen:<br />

Auch weiterhin müssen Hüllkonstruktionen einen ausreichenden Dämmwert<br />

haben. Mit Energieeinsparung hat das aber sehr wenig zu tun. Dämmstoffe<br />

verzögern den Energiedurchgang, soweit er durch Wärmeleitung in festen<br />

Stoffen bewirkt wird. Der zeitliche Ablauf des Energiedurchgangs wird also<br />

beeinflusst. Die wichtigste Wirkung der Dämmung besteht aber darin, dass das

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