28.09.2013 Aufrufe

Architekt Dipl - termosfassade.info

Architekt Dipl - termosfassade.info

Architekt Dipl - termosfassade.info

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zur Berechnung benötigt man also die Oberflächentemperatur, die man messen<br />

kann, und den Strahlungskoeffizienten, der aus Tabellen entnommen werden<br />

kann 35 . Der Strahlungskoeffizient ist ein spezifischer Wert, dessen Basis die<br />

Stefan – Boltzmann – Konstante ist. Dieser Wert ist der Strahlungskoeffizient<br />

des „schwarzen Strahlers“, einem theoretischen Gebilde mit der<br />

höchstmöglichen Strahlungsleistung. Diese Konstante wird mit dem Wert 5,671<br />

angegeben 36 . Alle anderen Strahlungsflächen haben einen geringeren<br />

Strahlungskoeffizienten. Das Diagramm der Strahlungsleistungen im<br />

baupraktischen Bereich zeigt eine mit der Temperaturzunahme flach<br />

ansteigende Kurve.<br />

Will man letztlich den Betrag der abgestrahlten Energie über einen Zeitraum<br />

errechnen und für eine Fläche (A), wird das Ergebnis mit der Zeit (t)<br />

multipliziert. Die Formel für die emittierte Energie lautet sodann<br />

Φs = 5,67 x ε * A * t * (T/100) 4<br />

Das Ergebnis hat dann den Wert in (Ws). Eine Beispielsrechnung sieht so aus:<br />

Gegeben sei eine unverputzte Ziegelwandoberfläche. Aus der Tabelle<br />

entnehmen Sie den Strahlungskoeffizienten zu 5,36. Mit dem<br />

Kontaktthermometer stellen Sie fest, dass die Oberflächentemperatur genau<br />

0 °C beträgt. Die absolute Temperatur beträgt somit 273 °K. Sie wollen nun<br />

wissen, welche Energiemenge diese Wand je 1 m² Fläche in 24 Stunden<br />

abstrahlt. Sie setzen also in die Formel ein und erhalten folgenden Ausdruck:<br />

Φs = 5,36 x 1 x 24 x 2,73 4 = 7,145 kWh/m²<br />

Damit haben Sie, weil es sich um eine baupraktische Annahme handelt, sogleich<br />

auch eine grössenmässige Vorstellung, um welch erhebliche Energiebeträge es<br />

hier geht. Wenn Sie dieses Ergebnis auf die gesamte Wandoberfläche eines<br />

Gebäudes ausdehnen, werden Sie feststellen, dass die abgestrahlte<br />

Energiemenge weit über der Leistungskraft Ihrer Heizanlage liegt. Bereits hier<br />

kündigt sich an, dass die energetischen Vorgänge an Gebäuden anderen<br />

Voraussetzungen unterworfen sind, als diese in der DIN 4108 und der<br />

gleichartigen europäischen Norm EN 832 festgelegt sind.<br />

Zur These über eine Gegenstrahlung<br />

Gelegentlich wird die These verbreitet, es gäbe eine kosmische Gegenstrahlung<br />

in der Größenordnung von 170 – 290 W/m², die rund um die Uhr – auch nachts<br />

einstrahlen würde und sozusagen Energieverluste an Oberflächen ausgleichen<br />

35<br />

36<br />

Ich entnehme die Werte für die Strahlungskoeffizienten dem Buderus-Handbuch für Heizungstechnik,<br />

Beuth-Verlag, Berlin, die auf dem Strahlungskoeffizienten des Schwarzen Strahlers von 5,774 aufgebaut<br />

sind. Im Anhang finden Sie eine Reihe von Werten für Baustoffe.<br />

Pedro Waloschek, Wörterbuch Physik, dtv 1998<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!