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Architekt Dipl - termosfassade.info

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126<br />

Doppelte an unmittelbarer solarer Einstrahlung zulässt, kommen wir an<br />

besonnten Fensterflächen zu einem klaren Energieüberschuss. Keine Angst also<br />

vor Einfachverglasungen, wenn wir zugleich ein Wandheizungssystem gebaut<br />

haben.<br />

Wer hätte gedacht, dass in einer modernen Betrachtung zwei Baugewerke, die<br />

sonst nichts miteinander zu tun haben, im Zusammenspiel Lösungen<br />

ermöglichen, die die Denkmalpfleger begeistern und die noch nebenher zu einer<br />

Baukosteneinsparung führen, die sich aus dem Preisunterschied von einfach<br />

verglasten Fenstern mit Isolierglasfenstern errechnet? Nicht ganz unwichtig ist,<br />

dass hierdurch für die Holzfensterbauer ein neuer Markt erschlossen wird, dem<br />

keine Konkurrenz durch die Kunststofffensterindustrie droht. 170<br />

Anstriche<br />

Im Rahmen dieser bauphysikalischen Betrachtungen ist von Bedeutung, dass<br />

Anstriche fast immer Häute bilden. Befinden sich diese Häute an Stellen, wo<br />

Wasser abdampfen soll – an Gebäudeoberflächen ist das immer so – führen sie<br />

zum Bauschaden, sichtbar durch Blasenbildung und Abplatzungen. Sind<br />

Fassadenanstriche nicht dampfdurchlässig, führen sie sogar zur Zerstörung der<br />

Putzschicht. Manche Farbenhersteller geben Werte für die<br />

Dampfdiffusionsfähigkeit an. Vorsicht aber! Das sind nämlich Laborwerte, die<br />

bei Zimmertemperaturen gewonnen worden sind. Die Diffusionsfähigkeit sinkt<br />

jedoch mit fallender Temperatur stark ab, sodass Anstriche an<br />

Gebäudeoberflächen trotz guter Laborwerte die Eigenschaften von<br />

Dampfbremsen annehmen. Betrachten wir also einmal eine gestrichene<br />

Putzfassade auf Mauerwerk:<br />

Es ist Winter, die Wohnung wird beheizt und auch nicht sonderlich gut gelüftet.<br />

In einem Vierpersonenhaushalt werden da mühelos täglich bis zu 100 l Wasser<br />

verdampft. Der größte Teil dieses Wasserdampfes diffundiert in die<br />

Umfassungswände ein, wo er im vorderen Teil des Mauerquerschnitts<br />

kondensiert, sich also flüssiges Wasser bildet. Nunmehr verlagert sich dieses<br />

Wasser nach außen über die unzähligen Kapillaren. Hätten wir es mit<br />

Sichtziegelmauerwerk zu tun, würde das Wasser an der Maueroberfläche<br />

abtrocknen und nachrückendem Wasser Platz machen. Alles wäre bestens. So<br />

aber verbleibt das Wasser in der Wand. Zunächst passiert da nichts Schlimmes,<br />

sieht man davon ab, dass in der feuchten Zone die Wärmeleitfähigkeit höher<br />

geworden ist.<br />

Gegen Ende der Heizperiode wird die Wand wieder kräftiger von der Sonne<br />

beschienen und wird warm. Das eingesperrte Wasser wird wieder dampfförmig<br />

und drückt mit großer Kraft von innen gegen die Farbschicht. Handelt es sich<br />

um elastische Anstriche, bilden sich Blasen. Unelastische Anstriche werden<br />

abgedrückt. Wenn die Durchfeuchtung größer war, kam es im Verlaufe des<br />

170 Das alles ist nicht nur eine Hypothese sondern inzwischen von mir auch praktisch erprobt. Ich<br />

verweise auf die Sanierung in Leipzig, Lütznerstrasse 77 eines denkmalgeschützten Fabrikgebäudes,<br />

wo dies alles – wie beschrieben – funktioniert. Diese Sanierung wurde außerdem 1.Preisträger im<br />

Hieronymus – Lotter – Wettbewerb.

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