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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Wesentlichen von zwei Dingen abhängt, nämlich von der Temperaturdifferenz<br />

zwischen Glasscheibe und Raumluft und noch entscheidender von der<br />

Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft. Diese beiden Größen haben mit der<br />

Fensterkonstruktion nichts und fast alles mit der Heiztechnik zu tun.<br />

Richtig konstruierte Wandheizungen führen dazu, dass alle Umschliessungs -<br />

flächen eines Raumes, also Fußböden, Wände und Decken gleiche<br />

Oberflächentemperaturen von 20 – 23 °C haben. Somit ist auch die<br />

Lufttemperatur in allen Höhenlagen des Raumes gleich. Sie ist außerdem immer<br />

etwa 2 K kühler als die Umschliessungsflächen. Ein thermischer Luftumtrieb,<br />

wie wir ihn von Konvektionsheizungen oder Ofenheizungen her kennen, findet<br />

also nicht statt. Wir haben es also mit stehender Raumluft zu tun. Damit nimmt<br />

die Strömungsgeschwindigkeit am Fenster den kleinstmöglichen Wert „0 m/s“<br />

an. Damit ist es uns erlaubt, mit der kleinsten Wämeübergangszahl (α) für Luft<br />

zu rechnen, nämlich mit 2 W/m². Dennoch kühlt die Luft an der Fensterscheibe<br />

geringfügig ab. Daher hat sie dort die Tendenz abzusinken. Dem wirkt jedoch<br />

der sofort einsetzende Auftrieb aus der umgebenden Luft entgegen, sodass wir<br />

es an der Fensterscheibe tatsächlich mit stehender Luft zu tun haben. Hierbei<br />

fällt uns ein, dass stehende Luft als Dämmstoff angesehen wird, sogar als der<br />

beste von allen.<br />

Könnten wir die Luft am Fenster sehen, würden wir bemerken, dass sich<br />

gelegentlich die Wasserdampfteilchen in der Luft zusammenschließen, also in<br />

sehr kleinen Mengen verklumpen. Das ist nichts anderes als Kondensation in<br />

der frei schwebenden Luft, die vor allem in einer wenige Zentimeter vor der<br />

Scheibe stehenden Grenzschicht stattfindet. Energetisch handelt es sich um ein<br />

Nullsummenspiel, da die geringfügige Abkühlung der Grenzschicht durch<br />

freigesetzte Kondensationswärme kompensiert wird. Überprüft man mit einem<br />

Messgerät die Lufttemperatur im Grenzschichtbereich, stellt man fest, dass dort<br />

die Luft im Winter etwa 2 K kühler ist als die Raumluft.<br />

Bei in dieser Art gebauten Konstruktionen – also der Kombination von<br />

Wandheizungen mit einfach verglasten Fenstern – findet auch keine<br />

Tauwasserbildung auf den Glasscheiben statt. Hierfür gibt es zwei Ursachen,<br />

nämlich eine ausreichend hohe Scheibentemperatur und eine verhältnismäßig<br />

geringe relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft. Hierbei stößt man auf ein<br />

Phänomen, für das auch ich noch keine schlüssige Erklärung habe sondern nur<br />

Vermutungen.<br />

Bei der relativen Luftfeuchtigkeit in Räumen mit Wandheizung stellt man immer<br />

fest, dass sich diese ziemlich genau und mit sehr geringer Schwankungsbreite<br />

bei etwa 40% einstellt. Dieses Maß ist ein großer Vorzug von Wandheizungen,<br />

der unter gesundheitlichen Gesichtspunkten ein Optimum darstellt.<br />

Überprüft man nun auch noch die Innenoberflächentemperatur der Scheiben,<br />

stellt man fest, dass diese auf der Innenseite der Scheibe deutlich höher ist als<br />

auf der Außenseite. Auf Wärmeleitungsprozesse kann diese Beobachtung nicht<br />

zurückgeführt werden, da Glas ein recht ordentlicher Wärmeleiter ist und eine

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