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Architekt Dipl - termosfassade.info

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herausstellen werden – ich erinnere an das traurige Ende der Holzschutzmittel –<br />

und sodann vom Gesundheitsminister wieder verboten werden. Auch ich weiß<br />

keinen Rat, wie WDVS vor Veralgung und nachfolgender Zerstörung geschützt<br />

werden können. 101 Das Problem wird sich von selbst lösen, wenn sich<br />

herumgesprochen haben wird, dass ja ohnehin der beabsichtigte<br />

Energiespareffekt ausbleibt.<br />

Das Absaufen dicker Dämmstoffe<br />

Eigentlich hätte es gar nicht zu diesem Bauschaden kommen dürfen. Bereits in<br />

den frühen sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hatten wir es schon<br />

einmal mit dem Absaufen von Dämmstoffen zu tun, nämlich auf Flachdächern,<br />

die als sog. „Warmdach“ konstruiert waren. Bereits damals stellten die<br />

Bausachverständigen fest, dass die Dämmschichten in Warmdächern, obwohl<br />

sie von beiden Seiten in wasserdichte Schichten eingepackt waren, vollkommen<br />

nass waren. Die Durchnässung war so vollkommen, dass wegen des Gewichts<br />

der auflastenden Wassermassen die Statik der Dachdecken nicht mehr stimmte.<br />

In dieser Zeit geriet das Warmdach in einen so großen Verruf, dass viele<br />

<strong>Architekt</strong>en kategorisch dem Flachdach abgeschworen haben. Wenn schon<br />

Flachdächer gebaut werden sollten, griff man wieder zum unterlüfteten<br />

Kaltdach. Die Erfindung des Umkehrdaches löste das Problem ebenfalls recht<br />

ordentlich. Ich meine, dass Warmdächer nur dann zu verantworten sind, wenn<br />

entweder die Konstruktionsweise des Umkehrdaches gewählt wird oder als<br />

Dämmstoff dampfdichtes Schaumglas verwendet wird. 102<br />

Die Erfindung der WDVS ist eigentlich nichts anderes, als dass eine am<br />

Flachdach höchst schadensträchtige Konstruktion, die zu Recht vom Markt<br />

verschwunden ist, an den Außenwandoberflächen wieder fröhliche Urständ<br />

feiert. Und damit haben wir uns einen längst für überwunden geglaubten<br />

Bauschaden wieder an den Hals gehängt.<br />

Die Schadensberichte über abgesoffene, also völlig durchnässte Dämmschichten<br />

auf Außenwänden häufen sich in der Fachliteratur, was aber die einschlägige<br />

Industrie nicht im geringsten daran hindert, diese Konstruktion mit massiver<br />

Propaganda und sehr erfolgreich zu vertreiben. Unterstützt wird sie hierbei<br />

101 Einer der Hersteller von WDVS, die Fa.KEIM, Diedorf, empfiehlt neuerdings, statt der bisher<br />

üblichen Kunstharzbeschichtungen eine wasseraufnahmefähige und mindestens 7 mm dicke<br />

mineralische Beschichtung aufzubringen, die das Tauwasser vorübergehend aufsaugt. Damit soll der<br />

Veralgung entgegengewirkt werden. Interessant ist jedenfalls, dass ein bedeutendes Werk mit hohem<br />

Ansehen in der <strong>Architekt</strong>enschaft damit dem „klassischen“ WDVS bescheinigt, dass es<br />

bauschadensträchtig ist.<br />

102 Eines meiner Frühwerke ist ein 1967/68 errichtetes Mehrfamilienhaus in Regensburg. Damals propagierte<br />

man das gefällelose Flachdach. Unerfahren, wie ich damals war, übernahm ich diese Anregung.<br />

Ich ließ jedoch dieses Dach, das nur über Wasserspeier entwässert war, die damals nachgerade mein<br />

Markenzeichen waren, mit einer 60 mm dicken, zweilagig verlegten Schaumglasschicht dämmen.<br />

Dieses nun schon 40 Jahre alte Dach funktioniert bis heute in jeder Hinsicht, obwohl ich das fehlende<br />

Gefälle heute als Mangel betrachte. Kürzlich habe ich von einem Bewohner dieses Hauses, der einer<br />

der noch wenigen übrig gebliebenen Erstbewohner ist, erfahren, dass noch niemals an diesem Dach irgendetwas<br />

gemacht worden ist. Ich habe daher empfohlen, dass man wenigstens einmal die Dachhaut<br />

mit Bitumen tränken sollte, da dieses leider durch UV-Bestrahlung allmählich spröde wird.<br />

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