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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Vorsatzschale und Wand ist also unmöglich. Die Mineralwolle im Hohlraum ist<br />

ein ausgezeichneter Schallschlucker. Der Hohlraum ist somit schalltot. Da die<br />

Vorsatzschale zu den angrenzenden Konstruktionen keine Verbindung hat, kann<br />

auch dort kein Schall übertragen werden. Die sog. „Flankenleitung“ ist also<br />

unterbunden.<br />

Müssen wir Decken schalldämmend herstellen, wird prinzipiell das Gleiche<br />

gemacht. Dort werden die Gipskartonplatten jedoch an Drähten befestigt, die<br />

unterbrochen sind und dort eine Gummiverbindung haben. Der Hohlraum<br />

zwischen neuer Unterdecke und alter Decke wird ebenfalls mit Mineralwolle<br />

ausgefüllt, sodass auch dort ein schalltoter Raum entsteht.<br />

Wichtig bei diesen Konstruktionen ist eine große handwerkliche Sorgfalt und es<br />

schadet bestimmt nicht, dass man den Handwerkern die Funktionsweise<br />

schalldämmender Vorsatzschalen erklärt und sie nicht blind vor sich hinwursteln<br />

lässt.<br />

Zur Vermeidung von Luftschall durch Decken dienen die schwimmenden<br />

Estriche, die prinzipiell genau so aufgebaut sind wie schalldämmende<br />

Vorsatzschalen. Auch hier gilt die Regel, dass Schallbrücken unbedingt<br />

vermieden werden müssen. Die Estriche müssen daher strikt von allen<br />

angrenzenden Konstruktionen getrennt werden. Auch beim späteren Anbringen<br />

von Fußleisten ist darauf zu achten. Am Besten montiert man die Fußleisten nur<br />

an der Wand mit einem Abstand von 5 bis 10 mm vom Bodenbelag. Auch hier<br />

ist die Fuge mit einem plastischen Material auszufüllen. Eine einzige<br />

Schallbrücke – und wenn es nur ein einsamer Nagel ist – kann den Erfolg<br />

zunichte machen. Als <strong>Architekt</strong> muss man da ständig kontrollieren.<br />

Der schwimmende Estrich sorgt auch für einen ausreichenden Trittschallschutz.<br />

Das weiche Dämmmaterial verhindert die Leitung von Körperschall in die unter<br />

dem Estrich befindlichen Konstruktionen. Die diesbezüglichen Normen sind gut<br />

und Sie können sie anwenden. Achten Sie vor allem auf das richtige Verhältnis<br />

von Dämm- und Estrichstärke, das auch in den Normen drinsteht.<br />

Bei Holzbalkendecken gibt es einige gute Konstruktionen, die zum Erfolg führen.<br />

Dort haben wir ein Sonderproblem vor allem dann, wenn wir die Balkendecke<br />

architektonisch als fertige Untersicht hernehmen wollen und hierbei auf der<br />

Oberseite der Balken eine Sichtschalung aufgebracht wird. Zunächst ist diese<br />

Konstruktion nämlich zu leicht. Die Balken würden in Schwingung geraten. Bei<br />

meinen Fachwerkhäusern habe ich folgende Konstruktion 184 entwickelt, die sehr<br />

gut funktioniert:<br />

Auf die Schalung über den Holzbalken, die mindestens 28 mm stark sein sollte<br />

und in jedem Fall statisch nachgewiesen werden muss, wird ein weiches<br />

Material mit ca. 5 mm Stärke verlegt. Gut geeignet sind textile Abdeckmatten,<br />

184 Angeregt wurde ich hierzu durch eine Veröffentlichung der Holzindustrie in den späten 70er Jahren<br />

des vorigen Jahrhunderts.

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