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Architekt Dipl - termosfassade.info

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128<br />

zutreffende Bewertung von Baukonstruktionen im Hinblick auf sparsame<br />

Energieverwendung. Vieles von dem hier dargestellten ist in früheren Kapiteln<br />

schon enthalten. Nun soll das aber im Zusammenhang dargestellt werden.<br />

Das neue bauphysikalische Modell geht auf wenige empirische Erfahrungen<br />

zurück, deren wichtigste sind:<br />

Die Notwendigkeit zur Gebäudeheizung wird durch den Wetterverlauf<br />

verursacht. Im Winter muss man heizen, im Sommer nicht.<br />

Die Wetterereignisse wirken – betrachtet man nur die Außenwände und<br />

nicht die Fenster – nur auf der Oberfläche des Gebäudes.<br />

An der Gebäudeoberfläche gibt es exogenen Energieeintrag.<br />

An der Gebäudeoberfläche wird Energie vom Gebäude abgetragen.<br />

(Energieabtrag)<br />

Überwiegt der Energieabtrag, muss von innen Energie nachgeführt<br />

werden.<br />

Überwiegt der Energieeintrag, muss keine Energie nachgeführt werden.<br />

Energieeintrag und Energieabtrag finden immer gleichzeitig statt. Beide<br />

Vorgänge beruhen nur auf zwei Arten der Energieverlagerung, nämlich<br />

Konvektion und Strahlung. Wärmeleitung in den Wänden selbst ist ein<br />

Sekundärereignis und hat mit der Energiebilanz nichts zu tun.<br />

Das Wetter ein chaotischer Vorgang<br />

Wetterereignisse sind nicht berechenbar, woraus großer Frust bei den<br />

Meteorologen entstanden ist. Sie haben nämlich das Pech, dass ihre<br />

Vorhersagen ständig überprüft werden können und sich hierbei gezeigt hat,<br />

dass zuverlässige Wettervorhersagen nur bei sehr stabilen Wetterlagen möglich<br />

sind. Einige Meteorologen entziehen sich diesem Frust damit, dass sie das<br />

Wetter der künftigen hundert Jahre vorhersagen – die damit verbundenen<br />

Temperaturen sogar auf eine Stelle hinter dem Komma genau. Falls das in<br />

hundert Jahren geprüft werden sollte, sind die Urheber der kühnen Prognosen<br />

schon längst gestorben und man hat sie vergessen.<br />

Wir wollen aber nicht verzagen. Wenigstens kann nämlich das Wetter<br />

beobachtet und gemessen werden. Macht man das viele Jahre lang, ist es<br />

möglich, ein Durchschnittswetter zu ermitteln. Genau das hat man auch getan,<br />

sodass wir heute über ein Durchschnittswetter verfügen. Ich arbeite mit einem<br />

Durchschnittswetter, das die Fraunhofergesellschaft im Institut für Bauphysik<br />

ermittelt hat und in der Fachwelt als „Holzkirchner Wetter“ bekannt ist. 171 Das<br />

Holzkirchner Wetter zeigt langjährig ermittelte Durchschnittsdaten der<br />

wichtigsten Wetterereignisse, also Lufttemperatur, Bodentemperatur, Luftdruck,<br />

Windgeschwindigkeiten, Globalstrahlung, Diffusstrahlung, Regenspenden –<br />

unterschieden nach Schlagregen und leichtem Regen. Weniger wichtiges fehlt,<br />

z.B. Nebel, Schneefall, Windrichtung, Föhneinfluss und Bedeckungsgrad des<br />

171 Holzkirchen liegt südlich von München und beherbergt das Institut der Fraunhofergesellschaft für<br />

Bauphysik.

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