Architekt Dipl - termosfassade.info
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Juli wird vom Massivbau mühelos überwunden. Bei Leichtbauweisen muss<br />
dagegen nochmals im Juli die Heizanlage angeworfen werden.<br />
Letztlich muss der Bauherr selbst entscheiden, was er lieber hat. Eine Rolle<br />
spielt hierbei die Nutzung. Haben wir es mit einem nur zeitweise bewohnten<br />
Ferienhaus zu tun, dürfte die Leichtbauweise vorteilhaft sein. Der<br />
Aufheizvorgang ist von kurzer Dauer, die Abkühlungsphase ist ebenfalls kurz.<br />
Die Heizanlage läuft somit im Wesentlichen nur während der Benutzung. Daher<br />
ist der gute alte Zimmerofen bei Ferienhäusern immer noch eine recht gute<br />
Heiztechnik.<br />
Beim dauernd bewohnten Haus ist die Massivbauweise klar überlegen, weil sich<br />
dort die erhöhten Kosten des Aufheizvorgangs auf eine gesamte Heizperiode<br />
verteilen und somit nicht nennenswert ins Gewicht fallen.<br />
Alles entscheidend beim Massivbau ist die Fähigkeit, eingestrahlte Sonnen- und<br />
Umgebungsstrahlung abzuspeichern. Das wird allerdings von den Anhängern<br />
der EnEV und der Dämmtechnik, die ich scherzhaft als die „Dämmophilen“<br />
bezeichne, heftig bestritten. Sie „beweisen“ mit den Rechenmethoden der DIN<br />
4108, dass es auf die Speicherfähigkeit nicht ankäme. Mit dieser Methode kann<br />
auch gar kein anderes Ergebnis herauskommen. Das physikalische Modell geht<br />
hierbei ja von der kindlichen Annahme aus, dass der energetisch<br />
interessierende Vorgang, der letztlich die Heizkosten bestimmt, ausschließlich<br />
darin bestünde, dass die im Hause freigesetzte Energie durch die Außenhülle<br />
verschwände und sonst nichts beachtenswertes geschähe. Wir wissen es aber<br />
inzwischen besser. Vor allem haben wir inzwischen erkannt, dass der<br />
Energieeintrag aus der Heizanlage bestenfalls 3% des Gesamteintrags beträgt,<br />
während der große Rest – auch in der Heizperiode – ein Geschenk der Sonne<br />
ist.<br />
Dieser riesige Energiebetrag nützt uns aber nichts, wenn wir Häuser bauen, die<br />
ihn nicht verwerten – also die eingestrahlte Energie nicht abspeichern können.<br />
Die Dämmophilen sagen nun folgendes:<br />
„Das ist ja gut und schön, dass Wärmeenergie abgespeichert werden kann –<br />
das wollen wir ja gar nicht bestreiten. Allerdings ist das ein Nullsummenspiel,<br />
da die gleiche Energie ja wieder abgestrahlt wird. Einstrahlung und Abstrahlung<br />
sind gleich groß, das Ergebnis ist also Null. Eine Größe Null muss man aber<br />
nicht beachten.“<br />
Diesem Denkfehler unterliegen auch die EnEV und die hierfür grundlegende<br />
DIN 4108. Das wird schon daran erkennbar, dass die energetischen Vorgänge<br />
an der Gebäudeoberfläche in der Norm überhaupt nicht behandelt werden.<br />
Selbst das banale Erfahrungswissen, dass der Heizenergieverbrauch durch das<br />
Wetter bestimmt wird und dieses seine Wirkung natürlich nur an der<br />
Gebäudeoberfläche hat, wird in der Norm nicht verwertet. Nicht im Traume<br />
kommen die Dämmophilen auf die Idee, einmal darüber nachzudenken, warum<br />
man im Winter heizen muss, im Sommer dagegen nicht. Noch viel weniger<br />
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