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Architekt Dipl - termosfassade.info

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entsprechend hoch über der Schalungsfläche anordnen, was zu sog.<br />

„Konterbohlen“ führt, die man im Verlauf der Dachsparren hochkant befestigt.<br />

Der Rest ist wie gewohnt. Noch ist aber die Konstruktion nicht vollständig<br />

beschrieben. Daher zunächst ein paar bauphysikalische Betrachtungen zum<br />

Steildach.<br />

Bauphysikalisch ist ein Dach extrem belastet. Im Sommer heizt sich die<br />

Dachhaut, so sie aus Dachpfannen besteht, zeitweise bis auf 70 °C auf. Damit<br />

haben wir auf dem Dach einen Wärmestrahler mit einer Abstrahlungsleistung<br />

nach unten von bis zu 800 W/m². Diese Strahlung führt im Verlaufe eines<br />

Sommertages zur Erhitzung der gesamten Dachkonstruktion bis hin zur<br />

Unterfläche des Daches und damit zu einem höchst unangenehmen und auch<br />

gesundheitsschädlichen Überangebot von Wärmestrahlung. Derartige<br />

Wohnräume werden im Sommer unbewohnbar. Der Ausdruck „Barackenklima“<br />

ist nachgerade noch milde.<br />

Ich habe hiergegen ein Mittel gefunden, das im Bauwesen bisher unbekannt<br />

war. Die Unbekanntheit dieser Technik ist übrigens auch eine Folge der<br />

Normengläubigkeit meiner Kollegen. Die DIN 4108 bietet nämlich keine Lösung<br />

des Problems an, da sie Strahlungsprozesse nicht behandelt. Ich gebe also nun<br />

eines meiner Betriebsgeheimnisse preis:<br />

Die Energieverlagerung von der Dachhaut bis zur Dachuntersicht fände in dem<br />

tatsächlich erlebten Masse nicht statt, wenn sie nur auf<br />

Wärmeleitungsprozessen beruhen würde. Tatsächlich geschieht die<br />

Energieverlagerung jedoch aus einer Abfolge von Wärmeleitungs- und<br />

Strahlungsprozessen, wobei die Strahlungsprozesse eindeutig überwiegen.<br />

Wärmestrahlung kann jedoch reflektiert werden. Ich ordne daher unmittelbar<br />

über der Abschalung ein reflektierendes Material an. Hierbei handelt es sich um<br />

Aluminiumfolien mit einem Emissionskoeffizienten von 0,04, die gegen<br />

Korrosion mit einer durchsichtigen Kunststoffhaut kaschiert sind. Die auf der<br />

Aluminiumschicht ankommende Wärmestrahlung wird nun zum überwiegenden<br />

Teil in den Dämmstoff zurückgeschickt, was zu dem interessanten Messergebnis<br />

führt, dass die wärmste Zone im Dämmstoff der Bereich unmittelbar über der<br />

Aluminiumhaut ist. Das Ergebnis jedenfalls ist verblüffend. Die Dachräume<br />

bleiben im Sommer kühl und manche meiner Bauherren berichten, dass sie<br />

sogar die kühlsten und angenehmsten Zonen im ganzen Haus seien. Im Grunde<br />

funktioniert das ähnlich wie bei einer Thermoskanne, die ja ebenfalls auf dem<br />

Zusammenwirken von schlechter Wärmeleitung und Reflexion von<br />

Wärmestrahlung beruht und bekanntlich auch zur Kühlhaltung von Getränken<br />

eingesetzt wird.<br />

Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Konstruktion besteht während des<br />

Hausbaus darin, dass die Reflexionsschicht 146 auch wasserdicht ist und daher<br />

die frisch aufgeschraubte Schalung vor Durchnässung während der Bauzeit<br />

schützt. Weiterhin erfüllt diese Folie nebenher auch noch die Aufgabe der<br />

146 Das von mir bevorzugte Material kommt aus dem Hause Dörken und heißt „Delta – Reflex“.<br />

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