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Architekt Dipl - termosfassade.info

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durch das Fraunhoferinstitut Holzkirchen, durch den prominentesten Promotor<br />

der EnEV, Prof.Dr.-Ing. Gerd Hauser und etliche andere mehr. 103 Letzterer war<br />

wenigstens so anständig, vor einiger Zeit selbst seine Ideen in Zweifel zu<br />

ziehen 104 , - zwar nur verklausuliert -, während der frühere Leiter des<br />

Holzkirchner Instituts, Prof. Karl Gertis 105 , immer noch behauptet, dass die<br />

beste Dämmstärke 40 cm sei. Die Fachwelt wartet bis heute vergeblich auf<br />

einen Widerruf dieses offenkundigen Unsinns. Wir wollen uns nun aber mit den<br />

Vorgängen beschäftigen, die das Absaufen der dicken Dämmschichten<br />

bewirken.<br />

Als „dicke Dämmschichten“ bezeichne ich Dämmmaterialien, die eine Stärke von<br />

100 mm übersteigen. Üblicherweise werden bei WDVS Dämmstoffe aus<br />

Kunststoff, also Polystyrol oder Polyurethan verwendet, da auf diesen wegen<br />

ihrer Festigkeit unmittelbar eine Beschichtung, meist aus kunstharzgebundenen<br />

Dünnputzen aufgebracht wird. Da findet man in der Praxis bereits<br />

Dämmstärken von 200 mm nach dem Motto „Viel hilft viel“. Dahinter steckt<br />

allerdings profunde Unkenntnis über die Wirkungsweise von Dämmstoffen.<br />

Trotz der abweichenden Meinung von Prof. Karl Gertis ist sich die Wissenschaft<br />

darin einig, dass die Dämmwirkung von Dämmstoffen mit zunehmender<br />

Schichtstärke nicht etwa linear zunimmt sondern zusätzliche Schichtdicken nur<br />

einen Zuwachs an Dämmfähigkeit bringen, der wie ein Hyperbelast gegen Null<br />

strebt. Man spricht daher von der „Hyperbeltragik“ bei Dämmstoffen. Daher gibt<br />

es eine Wirtschaftlichkeitsgrenze, die nach allgemeiner Meinung bei einer<br />

Dämmstärke von 80 mm erreicht ist. Bei faserigen Dämmstoffen, deren obere<br />

Schicht durchblasen werden kann, wird die Wirtschaftlichkeitsgrenze bei 100<br />

mm erreicht. Jedes darüber hinausgehende Maß ist baupraktisch unwirksam,<br />

löst konstruktive Probleme aus und bedeutet Geldverschleuderung.<br />

Unser Wasserdampf, dessen aggressives weil energiegeladenes Verhalten wir<br />

bereits kennen gelernt haben, dringt in die gedämmte Wand ein. Da wegen der<br />

Dämmschicht die Wandtemperatur hoch ist, bleibt er hier dampfförmig. Er<br />

wandert also weiter und gelangt nunmehr in die Dämmschicht, die<br />

diffusionsoffen ist und keinerlei nennenswerten Widerstand entgegensetzt. Aber<br />

auch im dicksten Dämmstoff befindet sich irgendwo eine Tauzone, also der<br />

Bereich, in dem die relative Luftfeuchtigkeit wegen der sinkenden Temperatur<br />

auf 100% ansteigt. Der Wasserdampf verwandelt sich somit in Wasser. Diese<br />

Tauzone befindet sich, wie man empirisch festgestellt hat, was aber auch durch<br />

Berechnungen bestätigt wird, stets an der Grenze zum vorderen Drittel der<br />

103 Aber auch beim IBP scheint ein Umdenken zu beginnen. Am 27.März 2007 habe ich mit Vergnügen<br />

vernommen, dass man beim IBP darüber nachzudenken beginnt, die empfohlenen Dämmstärken<br />

wieder zu verkleinern, da der Mindestwärmeschutz ja ausreichen würde. Damit landen wir dann<br />

wieder bei den Früheren Dämmstärken von etwa 40 mm, gegen die nichts einzuwenden ist.<br />

104 Deutsche Bauzeitschrift DBZ 3/1997, Analyse des Heizenergieverbrauchs von Mehrfamilienhäusern<br />

auf der Basis der GEWOS-Erhebung.<br />

105 Inzwischen emeritiert.<br />

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