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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Dämmschicht 106 . Bei 200 mm Schichtstärke liegt somit die Tauzone etwa 67<br />

mm vor der Außenwandfläche. Wäre es der Dämmstoffindustrie gelungen,<br />

kapillar leitfähiges Material zu entwickeln, begönne nun der von der<br />

Massivwand her bekannte Prozess der Wasserwanderung nach außen und der<br />

dortigen Abtrocknung. So aber sind sowohl faserige als auch geschäumte<br />

Dämmstoffe von sehr geringer kapillarer Leitfähigkeit quer zur Schicht, sodass<br />

sich in dicken Schichten mehr Kondensat bildet als nach außen wandern kann.<br />

Also kommt es unweigerlich zur Anreicherung von tropfbarem Wasser in der<br />

Dämmschicht.<br />

Dieser Vorgang durchläuft mehrere Phasen:<br />

Mit Beginn der Heizperiode dringt Wasserdampf in die Dämmschicht ein,<br />

der in der Tauzone kondensiert und dort den Dämmstoff mit winzigen<br />

Wassertröpfchen durchsetzt.<br />

In der Tauzone verstärkt sich die Tröpfchenbildung. Es kommt zur<br />

flächigen Benetzung des Materials.<br />

Die Dämmfähigkeit des benetzten Dämmstoffes verringert sich in der<br />

Tauzone, womit sich die dämmende – weil trockene- Schicht verdünnt.<br />

Der nun dünner gewordene Dämmstoff – der feuchte Bereich ist kein<br />

Dämmstoff mehr – verlagert seine Tauzone nach innen. Es kommt somit<br />

zu einer Wanderung der Tauzone nach innen unter Beibehaltung der<br />

Wassermenge in der ursprünglichen Lage der Tauzone. Der vordere<br />

Bereich des Dämmstoffs bleibt hierbei trocken.<br />

In längeren Zeiträumen wandert eine geringere Wassermenge in die<br />

Bereiche vor der Tauzone, die sich dort anlagert bis in einen Bereich, wo<br />

sich Trocknungsvorgänge auswirken, sodass die inzwischen schon<br />

erhebliche Durchnässung des Dämmstoffes an der Außenfläche nicht<br />

sichtbar wird. Die Durchnässung der Konstruktion kann also nur durch<br />

eine Probeöffnung festgestellt werden. Äußerlich sieht alles noch recht<br />

gut aus.<br />

Sobald sich im Dämmstoff geschlossene Wasserschichten gebildet haben,<br />

nehmen diese die Eigenschaft von Dampfsperren an. Die weitere<br />

Tauwasserbildung findet von da ab nur noch an der Grenzschicht<br />

zwischen Mauerwerk und nassem Dämmstoff statt. Allmählich<br />

durchfeuchtet das Mauerwerk von außen her.<br />

Bei bestimmten Wetterlagen und Sonneneinstrahlung kommt es zur<br />

Erwärmung der nassen Dämmschicht von außen, sodass ein Teil des<br />

eingeschlossenen Wassers dampfförmig wird. Dieser Wasserdampf<br />

wandert teilweise nach außen, aber auch nach innen, wo er eine<br />

Tauzone findet, in der er kondensiert. Der Wasserdampfstrom wechselt<br />

also teilweise seine Richtung.<br />

Bei Frostwetter und starker Wärmeabstrahlung kommt es in der<br />

106 In Abhängigkeit von der Temperatur der Fassadenoberfläche und der eindringenden Wasserdampfmengen<br />

wandert die Tauzone hin und her, sodass wir uns die Tauzone als eine verhältnismäßig dicke<br />

Schicht parallel zu Außenwandoberfläche vorstellen müssen, die jedoch an nach außen springenden<br />

Ecken und Vorsprüngen sich beachtlich nach innen verlagert, da diese Bereiche besonders stark von<br />

Auskühlung betroffen sind.<br />

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